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INHALT

ISLAM UND CHRISTENTUM

Ihlâs Stiftung Band – 3

  1-Anfang

  2-Vorwort

  3-Der Glaube an Allah, den Erhabenen

  4-Probheten, Religionen und Heilige Bücher

  5-Das Judentum

  6-Das Christentum

  7-Der Islam

  8-Die Charakterzüge eines guten Moslems

  9-Der Heilige Koran Und Die Bibeln Von Heute - Einleitung

10-Die Thora Und Evangelien Heute

11-Einige Fehler Aus Der Bibel

12-Der Heilige Koran

13-Die Wunder Des Heiligen Propheten Muhammed

14-Die Tugenden Des Heiligen Propheten Muhammed

15-Die Sittsamkeit Und Gewohnheiten Des Heiligen Propheten

16-Islam Und Andere Religionen - Einleitung

17-Der Islam Ist Keine Barbarische Religion

18-Die Moslems Sind Nicht Unwissend

19-Religionen, Dogmen Und Die Differenz Zwischen Der Religion Und Der Philosophie

20-Der Brahmaismus

21-Der Buddhismus

22-Das Judentum

23-Das Christentum

24-Der Islam

25-Hat Der Islam Mit Der Philosophie Zu Tun?

26-Schlusswort

27-Anmerkung

28-Islamische Wissenschaften

29-Gelehrtheitsstufen Nach Der Islamischen Rechtswinssenschaft Bzw. Der Rechtsgelehrten

30-Gattungen der Islamischen Gelehrten

31-Islamische Bezeichnungen Für Bestimmte Grußgebete Bzw. Rituelle Wünsche Und Verehrungsäusserungen

32-Glossar

33-Hadis-i Scherif


ISLAM
und
CHRISTENTUM

4. Auflage

Hakikat Kitabevi Bookstore

Verlag:

HAKÎKAT KİTÂBEVİ
Darüşşefeka Cad. No: 53 P.K. 35
34083-Fatih-İSTANBUL/TURKEI
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Tel: (90-212) 523 45 56 - 532 58 43
Fax: (90-212) 523 36 93
1999

 

 E’üsü billâchi mineschschejtânirradschim,[Ich nehme Zuflucht zu ALLAH, dem Erhabenen vor dem Satan, der SEINE Gnade verlor und im Dies- und Jenseits zu Grunde ging, indem er den Zorn des Himmels auf sich geladen hatte.]
Bismillachirrachmanirrachim.[Im Namen ALLAHs, des Erbarmers, des Allbarmherzigen.]

Der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm, teilte mit: “Wenn Zwietracht unter meiner Gemeinschaft verbreitet ist, erwirbt jeder, der die Vorschrift meiner Sunna einhält, den Verdienst von hundert Märtyrern.” Gelehrte, die einer der vier Rechtschulen angehören, werden (Gelehrte der Sunna) genannt. Der Führer der Gelehrten der Sunna ist Imam-ı a’sam Ebu Hanife. Diese Gelehrten haben niedergeschrieben, was sie von den Gefährten des heiligen Propheten gelernt haben. Die Gefährten des heiligen Propheten lehrten sie, was sie von dem heiligen Propheten gelernt hatten.

Heute gibt es auf der Welt drei verschiedene Gruppen von Menschen:

1– Die Ungläubigen. Sie bekennen sich nicht zum Islam, so wie auch die Juden und Christen.

2– Die Muslims, die Anhänger der Sunna sind. In jedem Land gibt es diese Muslims und sie verbreiten sich ständig.

3– Die Heuchler. Sie behaupten Muslims zu sein, doch entspricht ihr Glaube und ihre Anbetungen nicht der Sunna. Sie sind keine wahren Muslime, so wie auch die Schiiten und die Wahhabiten.

 

 

VORWORT

Bismi’llâhi’r-Rachmâni’r-Rachîm

Im Namen Allahs, des Erhabenen, beginnen wir unser Buch “Islam und Christentum” zu schreiben. Lob und Preis sei Allah, dem Erhabenen. Beste Gebete seien auf SEINEN geliebten Propheten Muhammed und Seine Familienangehörigen und Gefährten, Friede sei mit ihnen.

Allah, der Erhabene hat alles, sei es lebendig oder leblos, aus dem Nichts erschaffen. ER ist der einzige Schöpfer. Wegen SEINER Barmherzigkeit erschafft und sendet Er für den Menschen alles, was er für ein behagliches Leben in Ruhe und Friede im Dies- und Jenseits braucht. Gezeigt hat ER, als die größte und wertvollste SEINER unaufhörlichen und unzählbaren Gaben, den richtigen Weg zum ewigen Glück sowie auch den falschen Weg, der zu Störungen, Plagen und Verlegenheit führt. ER befahl, Wohltat zu erweisen, zu arbeiten und seinen Mitmenschen und seiner Umgebung behilflich zu sein. Ferner hat Er verkündet, dass Er die Menschen zur Rechenschaft ziehen werde, nachdem Er sie wieder auferweckt, dass die Wohltäter in dem Ort, das Paradies genannt wird, ewig in Freude und Vergnügen leben werden und diejenigen aber, die an das, was die Propheten, Friede sei mit Ihnen, berichtet hatten, nicht glaubten, in der Hölle endlose und strenge Qual, Plage und, Strapazen durchmachen werden. Nun beginnen wir dieses Werk zu verfassen, wobei wir an den ehrenvollen Namen Allah, des Erhabenen, denken und auf SEINE Hilfe vertrauen. Wir halten es für eine ehrenvolle Pflicht, unsere Dankbarkeit und Liebe zu den vorzüglichen Menschen, Propheten, welche Er als Gesandte auserwählt hat, um den Menschen den Weg zum Glück und zum Frieden zu verkünden und dem vorzüglichsten unter ihnen, dem letzten Propheten, Muhammed, Friede sei mit Ihm, deutlich zum Ausdruck zu bringen.

Dieses Buch ist als ein Wegweiser für unsere Moslembrüder, die wenige Kenntnisse über die Entwicklung der islamischen Religion besitzen und für Angehörige anderer Religionen, welche die Grundsätze des Islams kennenlernen wollen, verfasst worden. Die islamische Religion, die im Vergleich zu anderen Religionen der modernste und beste Glaube ist, beruht auf sehr menschlichen und logischen Grundsätzen. In diesem Buch werden diese Grundsätze möglichst kurz behandelt, Vergleiche mit anderen Religionen gemacht, die von den Gegnern des Islam gerichteten Kritiken beantwortet und richtiggestellt und die Eigenschaften, die ein wahrer Moslem besitzen soll, klar dargestellt.

Wir raten denen, die die Kenntnisse dieses Buches erworben haben und weitere wertwolle Werke der islamischen Gelehrten, Friede sei mit ihnen allen, über den Islam lesen wollen, unsere Bücher, die in verschiedenen Sprachen veröffentlicht sind, vom Hakikat Verlag in Istanbul aufzusuchen.

Lesen Sie dieses Buch langsam und mit Bedacht! Sorgen Sie dafür, dass es auch andere lesen. Ohne Wissen kann man kein guter Moslem sein, aber wenn man die Grundsätze der islamischen Religion richtig studiert und lernt, wird man von ihrer Erhabenheit befangen und bezaubert! Sie werden auch, nachdem Sie dieses Buch mit Aufmerksamkeit gelesen haben, zu der Überzeugung gelangen, dass der Islam ein erhabener, logischer und makelloser Glaube ist und sich von ganzem Herzen zu diesem Glauben wenden.

IHLÂS STIFTUNG

1999                          1377                                  1419       
n.Chr                       n.Hed.                     Mondjahr n.Hed.

Satz und Druck:

İhlâs Matbaacılık Gazetecilik Yayıncılık
Sanayi ve Ticâret A.Ş. İSTANBUL Tel: 0.212.454 29 38

 

 

DER GLAUBE AN ALLAH, DEN ERHABENEN

Schon als kleines Kind beginnt der Mensch, die Herkunft und die Entwicklung der Dinge, die er in seiner Umgebung wahrnimmt, zu erforschen. In seinen jungen Jahren stellt er mit wachsendem Erstaunen fest, was für eine großartige Schöpfung die Welt, auf der er lebt, ist. Insbesondere wenn er auf höheren Lehranstalten weiterstudiert und die Feinheiten all dieser Sachen und Existenzen zu lernen anfängt, schlägt sich sein Erstaunen in Bewunderung um. Was für ein großartiges Wunder ist es, dass Menschen nur mit Hilfe der Erdanziehungskraft auf einem rundlichen, auf beiden Polen etwas plattgedrückten, sich mit einer großen Geschwindigkeit drehenden Planeten, dessen Innere ein Feuerherd ist, leben können! Ja, und durch welche große Macht sind wohl, die uns umgebenden Berge, Felsen, Meere, Pflanzen und allerart Lebewesen zustandegekommen, haben sich entwickeln und vermehren können! Ein Teil der Tiere läuft auf der Erde, ein Teil fliegt in der Luft und ein Teil lebt im Wasser. Die Sonne, die uns ihre Lichtstrahlen sendet, erzeugt eine für uns fast unvorstellbare Hitzemenge, verursacht den Wuchs der Pflanzen und leitet dabei die chemischen Prozesse, die Stärke, Zucker und viele andere Produkte erzeugen, ein. Doch wissen wir, dass unsere Welt eine sehr kleine Existenz im Weltall ist. Das Sonnensystem, das aus die Sonne umkreisenden Planeten besteht, unter welchen sich auch unsere Welt befindet, ist nur eine der zahllosen Sternsysteme im Weltall. Wir möchten nur ein kleines Beispiel geben, um die Macht der Prozesse, die das Weltall zustandebrachten und zusammenhalten, zu eklären: Die bedeutendste Energiequelle, die der Mensch zuletzt entdeckt hat, ist die Atomenergie, die durch die Spaltung oder Verschmelzung der Atomkerne entsteht. Doch diese Kernenergie, die der Mensch überheblich als die größte Energiequelle ansieht, macht nicht einmal ein Tausendstel der Energie aus, die bei einem großen Erdbeben frei wird.

Möglicherweise merkt der Mensch überhaupt nicht, dass sein Körper zugleich eine großartige Erzeugungsstätte und ein Laboratorium ist. Doch selbst das Ein-und Ausatmen ist ein mächtiger chemischer Prozeß. Der aus der Luft entnommene Sauerstoff, wird im Körper verbrannt und als Kohlendioxyd ausgeatmet.

Das Verdauungssystem ist einer Fabrik ähnlich. Die durch den Mund entnommenen Nahrungsmittel werden im Mund Magen und im Darm zerstückelt und verdaut. Der dem Körper nützliche Teil wird im Dünndarm filtriert und mischt sich ins Blut, während der Rest ausgeschieden wird. Dieser erstaunliche Prozess geht automatisch und äusserst regelmässig vor. Im Körper des Menschen gibt es verschiedene und sehr komplizierte Stoffe produzierende, mannigfaltige chemische Prozesse einleitende, analysierende, heilende, raffinierende, entgiftende, reparierende, filtrierende und Energie erzeugende Anlagen, sowie ein tadelloses Stromnetz, eine Hebeleinrichtung, eine elektronische Datenverarbeitung, ein Nachrichtenzentrum und weitere Hör-Seh-Druckregulierungsanlagen und Mikrobenbekämpfungs- und Vernichtungssysteme. Das Herz ist eine ununterbrochen arbeitende großartige Pumpe. Einst sagten die Europäer: “Der menschliche Körper besteht aus viel Wasser, ein bißchen Kalzium, etwas Phosphor und einer Prise organischer und unorganischer Stoffe. Deshalb beträgt sein Wert etwa 15 Mark.” Heute haben die an den Universitäten der Vereinigten Staaten angestellten Rechnungen ergeben, dass die im menschlichen Körper ununterbrochen entstehenden wertvollen Hormone und Enzyme selbst nach Mindestschätzung den Millionendollarwert weit übersteigen. Zudem sagt ein amerikanischer Professor: “Wenn wir eine Anlage bauen wollten, die automatisch und regelmässig solch wertvolle Stoffe produziert, hätten dafür die Schatzkammer der ganzen Welt nicht ausgereicht.” Dabei besitzt der Mensch neben diesen materiellen Schätzen imposante seelische Kräfte wie sein Denk-, Erlernungs-, Erinnerungs-, Beurteilungs- und Entschlussvermögen. Den Wert dieser Kräfte können wir nicht genug schätzen. Diese Kräfte beweisen, dass der Mensch auch eine Seele hat. Der Körper vergeht, doch die Seele bleibt bestehen.

Wenn wir die Tierwelt mit Aufmerksamkeit betrachten, verwundert uns die Allmacht des Schöpfers. Manche lebenden Existenzen sind so klein, dass wir sie nur unter dem Mikroskop sehen können. Um einige, zum Beispiel die Viren, zu besichtigen, müssen wir Ultramikroskope, deren Vergrösserungsvermögen das Millionenfache übersteigt; zur Hilfe nehmen.

Der Ertrag der grössten Kunstseidefabriken, die mit verschiedenen modernen Maschinen arbeiten, liegt weit unter dem Ertrag der Seidenraupe. Hätten wir die winzige Zikade zum Masstab unserer akustischen Geräte gebracht, dann hätte, nach angestellten feinen Berechnungen, der Laut, den sie produziert, Fensterscheiben zersplittert und Häuserwände zum Sturz gebracht. Wenn der Leuchtkäfer so groß wie eine Strassenlaterne wäre, hätte er ein ganzes Stadtviertel beleuchten können.

Wie ist es möglich, vor solchen unsere Fassungskraft weit übersteigenden hohen und imponierenden Schöpfungen keine Verwunderung zu empfinden? Beweisen diese nicht, wie mächtig und erhaben ihr Schöpfer ist? Also muß es einen hervorragenden Schöpfer geben, der dieses Universum zu erschaffen imstande ist und um dessen Werk und Schaffen völlig zu begreifen unser Verstand nicht ausreicht. Um die Bewahrung des Weltalls zu ermöglichen, muß dieser Schöpfer ewig und immerwährend sein. Diesen Schöpfer nennen wir Moslems Allah, den Erhabenen. Der erste Grundsatz des Islam ist, an die Existenz ALLAHs, des Erhabenen und Seine Eigenschaften zu glauben.

Wenn wir unsere Umgebung gut betrachten und die Geschichte studieren, stellen wir fest, dass im Laufe der Zeit manches vernichtet worden und manches neuentstanden ist. Unsere Vorfahren, alte Völker, historische Städte und Gebäude existieren heute nicht mehr. Wir haben ihre Folge angetreten und später werden andere Völker und Zivilisationen uns nachfolgen. Nach der naturwissenschaftlichen Information gibt es Kräfte, die auf diese großartige, imposante Vorgänge wirken. Diese Vorgänge können wir rein materialistisch zu erklären versuchen. Diejenigen, die nicht an Allah, den Erhabenen, glauben, (Die Atheisten) sagen: “Das verursacht die Natur. Alles entsteht durch Naturkräfte.” Ihnen möchten wir folgendes Argument entgegensetzen: “Sind die Teile eines Autos durch Naturkräfte zustande gekommen? Wurden sie durch Wasserstrom oder Wellenkraft zusammengetrieben wie ein Müllhaufen und etwa zufällig zusammengestellt?” Die Materialisten würden uns lächelnd wie folgt beantworten: “Ist solch ein Unfug möglich? Natürlich ist das Auto ein durchgedachtes und vorgeplantes Kunstwerk, zu dessen Entstehen viele, durch minuziöse Arbeit beigetragen haben. Es wird von einem Fahrer geführt, der vorerst den einzuschlagenden Weg feststellt und die Verkehrsregeln beachtet.” Dazu möchten wir erwidern, dass auch jede Existenz in der Natur solch ein Kunstwerk darstellt. Ein kleines Blatt ist an sich eine imposante Werkstatt. Ein Sandkorn, eine lebende Zelle ist ein bewundernswertes, von der heutigen Wissenschaft nur wenig verstandenes Werk der feinen Künste. Was wir heute als “Entdeckung” oder “Errungenschaft” der Wissenschaft rühmen, ist nichts anderes als eine Beobachtung und Nachahmung einiger dieser Kunstwerke. Selbst Darwin[Darwin: britischer Biologe geb. 1224 (1809 n.Chr.) gest. 1299 (1882 n.Chr.)] musste folgendes gestehen, indem er an das Sehvermögen der Augen dachte: “Das geht über meinen Verstand!” Wie kann wohl derjenige, der kategorisch ablehnt, dass ein Auto durch die Einwirkung der Naturkräfte zufälligerweise zustandegekommen sei, ganz im Gegensatz dazu annehmen, dass unser Universum, welches ein vollkommenes Kunstwerk darstellt, nur ein Produkt der Natur sei? Das ist unmöglich. Im Gegenteil wird er sich sicherlich davon überzeugen, dass alles von einem allwissenden und allmächtigen Schöpfer zustandegebracht worden ist. Ist dann die Behauptung: “Die Natur hat es durch Zufall geschaffen” nichts anders als Ignoranz der Tatsachen oder Unsinn? Also die Behauptung, dass die zahllosen Schöpfungen, die Allah, der Allmächtige, erschaffen hat, nur Erzeugnisse des Zufalls sind, ist unbedacht und widerspricht den Feststellungen der positivien Wissenschaft. Als Beispiel: Legen wir zehn Steine, die von eins bis zehn numeriert sind, in einen Sack und rütteln sie durcheinander. Dann versuchen wir sie zufällig wieder der Reihenfolge nach aus dem Sack herauszuholen. Wenn zum Beispiel der Eins keine Zwei sondern eine Vier folgt, werfen wir den unerwünschten Stein wieder in den Sack und fangen von neuem an: Möchten Sie es selbst ausprobieren, dann wünschen wir ihnen dabei viel Glück und Geduld, denn die Möglichkeit, die originelle Reihenfolge durch Zufall von 1 bis 10 wieder herzustellen ist ein Zehnmilliardstel, das heißt 1: 10.000.000.000! Wenn die Möglichkeit bloss zehn Steine der Nummernfolge nach aneinanderzureihen so gering ist, wie können die mannigfaltigen harmonischen Kombinationen der Bausteine der Natur durch Zufall zustandegekommen sein?

Wenn einer, der von der Schreibmaschine nichts versteht, aufs Geratewohl fünfmal die eine oder die andere Taste betätigt, wie oft wird es ihm gelingen ein sinnvolles Wort in deutscher oder anderer Sprache niederzuschreiben? Würde es ihm gar gelingen, einen sinnvollen Satz in irgendeiner Sprache zu bilden? Könnte er überhaupt auf diese Weise ein ganzes Buch mit verständlichem Inhalt fassen? Wir glauben, dass keiner mit gesundem Verstand so etwas für möglich halten wird?

Bei chemischen Reaktionen wandelt sich die Materie scheinbar ständig, wird vernichtet und von neuem gebildet, aber nach unseren wissenschaftlichen Kenntnissen bleiben die uns bis heute bekannten hundertfünf chemischen Elemente, nämlich die Bausteine der Materie, dabei beständig. Aber bei radioaktiven Vorgängen werden selbst Elemente und Atome zersetzt und wandeln sich in Energie um. Der deutsche Physiker Einstein hat sogar die Umwandlungsformel aufstellen können.

Diese ständige Verwandlung, Vernichtung und Neuerzeugung der Materie ist sicher kein anfangsloser Prozeß. Wir können nicht behaupten, dass er sich immer und ewig fortgesetzt hat. Er muß einen Ursprung gehabt haben bedeutet, dass die Existenz der Materie einen Anfang hat. Das heißt, sie ist aus Nichts geschaffen worden. Falls die Urmaterie nicht aus Nichts geschaffen wäre und die Neuerzeugung der Materie sich ohne Anfang fortgesetz hätte, dann müssten wir annehmen, dass unser heutiges Weltall auch nicht besteht. Falls wir annehmen, dass das Weltall ewig, also vor dem Ursprung existiert hat, dann muß auch die Materie, die es bildet, vor dem Ursprung existiert haben und diese Existenz an sich bedeutet, dass auch sie einen Ursprung gehabt haben muß, denn was folgt, wird durch das Vorangegangene verursacht. Wenn das Vorangegangene nicht existiert, kann auch das Folgende nicht existieren. “Ohne Ursprung” würde heißen, dass es auch keine Urmaterie gegeben hat und wenn es keine Urmaterie gibt, kann aus Nichts keine Verwandlung der Materie folgen. Alles muß dann für immer und ewig unexistent sein. Also kann es keine anfanglose Ursprungsreihe geben. Entweder gibt es einen, oder keinen Anfang. Kein Anfang würde bedeuten, dass unser Weltall niemals existiert hat. Die heutige Existenz des Weltalls führt erstens zum Schluß, dass es nicht ohne Anfang existiert hat und zweitens dazu, dass es eine aus Nichts geschaffene Urmaterie gegeben hat. Dies zieht die Folge zu sich, dass unser heutiges Weltall vom Urweltall entstanden ist.

Diejenigen, die ALLAH, den Erhabenen, verleugnen und behaupten, dass alles durch die Natur, also von selbst zustandegekommen sei, sagen: “In den heiligen Büchern ist geschrieben, dass die Welt in sechs Tagen geschaffen wurde. Aber die heute unternommenen Forschungen, insbesondere die sehr feinen Berechnungen mit Radioisotopen haben ergeben, dass die Welt in vielen Milliarden Jahren entstanden ist. “Um sie zu beantworten, möchten wir erst auf den Unterschied zwischen erschaffen” und “enstanden” hinweisen. Dass die Welt in Milliarden Jahren enstanden ist, gibt uns keinen Aufschluss darüber, wie lange ihre Schaffung gedauert hat. Übrigens, was hat der 24 stündige Tag mit dem “Tag” der heiligen Schriften zu tun? Der 24 stündige Tag ist eine vom Menschen ersonnene Zeiteinheit. Wir wissen nicht, wie lange der “Tag” der heiligen Schriften war. Es kann jedoch sein, dass dieser “Tag” den unzählige Jahrtausende dauernden geologischen Perioden entspricht. Der 4. heilige Vers der Sure Sedschde (die Anbetung) des heiligen Korans besagt dem Sinn nach: Allah, der Erhabene, lenkt alle Dinge vom Himmel bis zur Erde; alsdann steigen sie empor zu ihm an einem Tage, dessen Maß tausend Jahre sind von denen, die ihr zählt. Auch in der Bibel (2. Petrus 3/8) finden wir folgende Zeilen: “Vergesst nicht, nach Gottes Rechnung beträgt ein Tag tausend Jahre.”

Wir wissen nicht, wann der heilige Prophet Adam, der erste Mensch, auf der Erde erschien. Noch können wir behaupten, dass er seit dem Weltanfang anwesend war. Nach unserem Glauben ist er aus dem Willen und durch die Allmacht ALLAHs, des Erhabenen, erschaffen worden. Es fällt uns nicht logisch anzunehmen, dass nach der darwinischen Evolutionstheorie unser Vorfahr der neandertaler Affenmensch wäre, den man für den ersten Menschen hält und wir uns stufenweise aus ihm entwickelt haben. Besonders die Behauptung, dass wir erst wie Affen auf den Vieren gelaufen sind und dann viele Jahrtausende später die Vorderfüsse nunmehr als Hände benutzend uns auf Hinterfüssen aufrechthalten gelernt haben, scheint uns unlogisch. Wie kann solch ein affenartiges Wesen unsere heutige Vollkommenheit erreicht haben? Wir müssen vielmehr annehmen, dass die auf vier Füssen laufende Spezie kein Mensch war und wie viele andere Tierarten ausgestorben ist. Die heiligen Schriften berichten, dass schon der erste Mensch, der “Homo sapiens,” ein auf beiden Füssen laufendes und denkendes Lebewesen war und es steht fest, dass dieser Vierfüssler sich nicht zum Menschen verwandelt hat.

Alle heiligen Schriften nennen den Propheten Adam als den ersten Menschen. Von ihm berichten sie, dass der heilige Prophet Adam “den Ochsen vor den Pflug gespannt, den Acker bestellt, sich ein Haus gebaut und zehn heilige Seiten der himmlischen Offenbarung erhalten” hat. Die Zahmung des Rindviehs, die Gabe, sich ein Haus zu bauen, statt in einer Höhle Unterkunft zu suchen und die Fähigkeit, Offenbarungen zu erhalten, weisen alle darauf hin, dass der erste Mensch in einem fortgeschrittenen Stadium auf der Welt erschienen ist und mit den vierfüssigen Höhlenbewohnern keine Gemeinsamkeit hatte.

Der Moslem erkennt zuerst die Existenz ALLAHs, des Erhabenen, SEINE Allmacht, Einheit, Ewigkeit, SEIN Unveränderlichsein und die Tatsache, dass ER weder zeugte noch gezeugt wurde, von ganzen Herzen an. Dieser Glaube ist der Grundstein des Islam.

 

PROPHETEN, RELIGIONEN UND HEILIGE BÜCHER

Als ALLAH, der Erhabene, den Menschen schuf, gab ER ihm die Vernunft und Intelligenz. Dass der Mensch von islamischen Gelehrten, Friede sei mit ihnen, denkendes Geschöpf genannt wurde und die Philosophie von Descartes: “Ich denke, also existiere ich” ist der klare Ausdruck dieser Tatsache.

Was den Menschen von anderen Geschöpfen unterscheidet, ist, dass er neben seinem “Körper” auch eine “Seele” besitzt, dass er denken, die Tatsachen erwägen, mit Verstand entscheiden und seine Entscheidung in die Tat umsetzen, Gutes und Böses unterscheiden, seine Missetaten wahrnehmen und bereuen kann und noch viele derartige seelische Fähigkeiten besitzt. Aber kann der Mensch von dieser Denkkraft auf sich selbst angewiesen und ohne Wegweiser Gebrauch machen? Kann er allein den rechten Weg, der zu ALLAH, dem Erhabenen führt und ALLAH, den Erhabenen, finden?

Wenn wir die Weltgeschichte studieren, sehen wir, dass die Menschen ohne einen von ALLAH, dem Erhabenen gesandten Führer immer auf Irrwege geleitet worden sind. Wohl hat der Mensch die Existenz seines mächtigen Schöpfers durch seinen Verstand vorgeahnt, aber den zu ihm führenden Weg nicht finden können. Den Schöpfer haben diejenigen, die die Propheten von ALLAH, dem Erhabenen nicht gehört haben, vorerst in ihrer Umgebung gesucht. Die ihm den größten Nutzen bringende Sonne hielt er für den Schöpfer und fing an, sie anzubeten. Als er dann die großen Naturmächte, den Sturm, das Feuer, das aufwallende Meer und die Vulkane beobachtete, glaubte er, dass sie die Helfer des Schöpfers sind. Er fing and sie durch Symbole darzustellen. Dadurch entstanden die Götzen. Er befürchtete den Zorn dieser Götzen und brachte ihnen Opfer dar. Dabei scheute er nicht zurück, selbst seine Mitmenschen diesen Götzen zu opfern. Durch jedes Naturereignis vermehrte sich auch die Zahl der diese Ereignisse symbolierenden Götzen. Am Anfang des Islams gab es in der heiligen Kaaba 360 Götzen. Kurz gesagt hat der Mensch Allah, den Erhabenen, den einzigen wahren und ewigen Schöpfer der Welten, nie von selbst erfassen können. Noch heute gibt es Sonnen-und Feuranbeter. Darüber brauchen wir uns nicht zu wundern, denn ohne einen Führer kann man im Dunkeln den rechten Weg nicht finden. Der 16. heilige Vers der Sure Isra (Die Nachtfahrt) des heiligen Korans lautet sinngemäß: Wer rechtgeleitet ist, der ist nur rechtgeleitet zu seinem eigenen Besten, und wer irregeht, der geht irre allein zu seinem eigenen Schaden; und nicht soll tragen eine beladene (Seele noch) eine andere Last. Und wir straften nicht eher, als wir einen Gesandten schickten.

Allah, der Erhabene, hat Seine Propheten, Friede sei mit ihnen, geschickt, um dem Menschen den Gebrauch der ihm geschenkten Denkkraft zu lehren, Seine eigene Einheit zu bekannt zumachen, damit sie üble Taten von guten Taten unterscheiden. Die Propheten sind Menschen wie wir. Auch sie essen, trinken, schlafen und empfinden Müdigkeit. Was sie von uns unterscheidet ist, dass ihre Intelligenz und ihr Urteilsvermögen sehr hoch ist, dass sie einen edlen Charakter besitzen und die seelische Fähigkeit haben, uns die Gebote Allahs, des Erhabenen, zu vermitteln. Die Propheten sind die größten Führer der Menschheit. Der letzte, größte Prophet, der den Islam bekannt gab, ist St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, und sein Buch ist der heilige Koran (Später, wenn wir den Islam besprechen, werden wir mehr Auskunft darüber geben) Die erteilten Ratschläge des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, sind unter dem Namen “Hadith” in verschiedenen wertvollen Büchern gesammelt worden. Neben dem heiligen Koran und den Hadithen gibt es die großen Religionsgelehrten, die uns den Weg weisen. Einige Leute fragen: “Weshalb sind solche Gelehrten nötig? Genügt uns nicht, den heiligen Koran das heilige Buch des Islams, zu lesen und die heiligen Hadithen zu studieren, um den rechten Weg zu finden?” Sie achten deshalb diese Führer der Religion gar nicht. Aber das ist eine irreführende Ansicht, denn ohne einen Wegweiser kann der Mensch, der über die Fundamente der Religion keine Kenntnisse hat, die tiefe Bedeutung des heiligen Korans und der heiligen Hadithen nicht vollständig erfassen. Auch der erfahrene Sportsmann sucht einen Bergführer, wenn er einen Berg besteigen will. In einer großen Fabrik gibt es neben Ingenieuren, Werkmeister und Meister. Ein Arbeiter, der neu zu arbeiten anfängt, lernt die Feinheiten seiner Arbeit erst vom Meister, dann vom Werkmeister. Wenn er sich unverzüglich mit dem Oberingenieur in Verbindung setzen würde, würde er von seinen Worten und Berechnungen sicher nichts verstehen. Auch der beste Waffenspezialist kann von einer neuen Waffe keinen rechten Gebrauch machen, ohne vorerst ihre Anwendungsweise von anderen gelernt zu haben. Deshalb müssen wir in Religions-und Glaubensangelegenheiten neben dem heiligen Koran und den heiligen Hadithen die Werke der großen Religonsgelehrten, welche wir als absolute Religionsführer bezeichnen, zu Rate ziehen. Die bekanntesten der Religionsführer im Islam sind die vier Imams, nämlich Imam-ı Ebu Hanife, Imam-ı Schafiî, Imam-ı Malik und Imam-ı Ahmed bin Hanbel. Diese vier Imams sind die vier Eckpfeiler des Islams. Um den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithen richtig zu verstehen, muss man wenigstens die Bücher von einem dieser Imams lesen. Es gibt übrigens tausende von Kommentatoren, die die Bücher dieser Gelehrten ausgelegt haben. Wer auch diese Erläuterungsbücher liest, kann den Islam vollkommen beherrschen. Der Grundglaube, von welchem jedes dieser Bücher berichtet, ist derselbe. Dieser rechte Glaube wird “die Glaubenslehre der Anhänger der Sunna gennant. Im Gegensatz dazu werden die später entstandenen, von der Rechten abweichenden Glaubensrichtungen, die mit den Anhängern der Sunna nicht vereinbar sind, die Sekten der Irrlehren genannt. Seit der Zeit des Propheten Adam, Friede sei mit ihm, sind die Grundsätze des Glaubens der gemeinsame Punkt der Religionen, die alle Propheten verkündeten. Allah, dem Erhabenen, gefällt es nicht, dass die Meinungen über Glaubenslehre weit auseinandergehen und gar einander widersprechen. Im 160. Vers der Sure “En’âm” (Das Vieh) heisst es sinngemäß: “Siehe, diejenigen, die ihren Glauben spalteten und zu Sekten wurden, mit ihnen hast du nichts zu schaffen. Ihre Sache steht ALLAH anheim.”

Wen suchen wir auf, wenn wir Augenschmerzen haben? Einen Rechtsanwalt, einen Mathematiker oder einen Augenarzt? Natürlich wenden wir uns an den Augenarzt, um Heilung zu finden! Wer das Mittel sucht, damit er seinen Glauben bewahrt und seine Seele heilt, sollte gleicherweise keinen Mathematiker, Rechtsanwalt usw, sondern einen Spezialisten für die Religion aufsuchen.

Um ein Spezialist für die Religion zu werden, muß man erst Kenntnisse über die zeitgenössischen Naturwissenschaften gut beherrschen, eine Naturwissenschaftliche und Philosophische Fakültät absolviert haben, den Doktortitel in beiden Branchen erwerben, den heiligen Koran und seine Auslegungen, sowie tausende von Hadithen und ihre Sinne auswendig lernen, in zwanzig islamischen Wissenschaften Spezialist sein und ihre achtzig Hilfswissenschaften gut kennen, die vier rechten Rechtsschulen des Islams und ihre Nuancen erfassen und die Vollkommenheit in diesen Wissenschaften, und Wilajet-i Hassa-i Muhammedijje, die höchste Stufe der Heiligen, erreicht haben.

Der ungebildete Mensch, der keine Ahnung von der Natur, seiner Seelenkrankheit und ihrer Heilung hat, kann wohlverständlich nicht von selbst die rechte Arznei unter tausenden von Hadithen aussuchen. Religionsführer sind Spezialisten für Seelenheilung, die das seelische, für die Natur jedes Menschen geeignete Mittel unter den Hadithen auswählen und das passende Rezept schreiben können. Wenn unser Prophet St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, der Hauptarzt der “Weltapotheke” ist, der tausende von Arzneien zubereitet, so sind die Heiligen (Religionsführer) und die Gelehrten Assistenzärzte, die die vom Propheten zubereiteten Medikamente je nach ihren Beschwerden an die Kranken verteilen. Wenn wir selbst unsere Krankheit nicht diagnostizieren können und die Heilmittel nicht kennen, wie können wir unter den hunderttausend Hadithen die Rechte aussuchen? Wenn wir das trotzdem versuchen, kann es bei uns “Allergie” hervorrufen, d.h., uns wird die aufs Geratewohl ausgesuchte Arznei keinen Nutzen, sondern im Gegenteil Schaden bringen. Mit anderen Worten müssen wir für unsere Unwissenheit büssen. Deshalb wird in einer Hadith verkündet: “Wer den heiligen Koran nach seiner Auffassung auslegt [mit anderen Worten, derjenige, dessen Interpretationen zu den von den islamischen Großen, durch Übermitteln von unserem Propheten Muhammed und seinen Gefährten, Friede sei mit ihnen allen, gegebenen Kommentaren, im Widerspruch steht,] wird ungläubig.” Da diejenigen, die keine von den vier Rechtsschulen folgen und ihre Verfolger den rechten Sinn dieser Hadithen nicht erfasst haben, verbieten sie, die Bücher und Werke der islamischen Gelehrten der Sunna, Friede sei mit ihnen, durchzulesen. So sagen sie: “Der Moslem soll nur den heiligen Koran und die heiligen Hadithen lesen, um seine Religion zu verstehen. Die Bücher der islamischen vier Rechtsschulen, (Hanbeli, Maliki, Schafii, Hanefi) sollte man nicht durchlesen.” Sie gehen dabei so weit, dass sie die Kenntnisse in diesen Büchern als Götzendienst oder Unglauben bezeichnen.

Sie hindern dadurch die Menschen daran, die Grundsätze des islamischen Glaubens zu lernen und stiften durch ihre Haltung mehr Schaden als Nutzen an.

Jetzt möchten wir die Weltreligionen behandeln. Heute gibt es drei himmlische Hauptreligionen, welche die Existenz des einzigen Schöpfers anerkennen:

 

1- Das Judentum:

Das Judentum ist die Religion der Kinder Israel, die durch den heiligen Proheten Moses verkündigt wurde. St. Abraham war Vater von St. Isaak. St. Isaak war Vater St. Jakobs, Friede sei mit ihnen allen. St. Jakob hatte auch einen anderen Namen: Israel. Israel heißt Abdullah. Abdullah bedeutet Diener Allahs, des Erhabenen. Deshalb wird die Nachkommenschaft der zwölf Kinder von St. Jakob die Kinder Israel gennant, St. Moses war ein großer Prophet. Er wurde zum Volk Israel geschickt. Die Kinder Israel vermehrten sich in Ägypten. Dieses Volk hielt an seiner Religion fest und betete regelmäßig. Aber es wurde gequält und beleidigt. Nach einem Bericht war St. Moses 1705 v.Chr. in Ägypten geboren. Er lebte bis zum 40. Alter im Palast des Pharaos. Später kam er mit seinen Verwandten zusammen, zog in die Stadt Medien, heiratete die Tochter des Propheten Schuaib, Friede sei mit ihm und machte sich auf den Weg nach Ägypten. Er sprach unterwegs auf dem Sina-i Berg mit Allah, dem Erhabenen. Es wird angenommen, dass Er um 1625 v.Chr. gestorben war. Er hat die Israeliten aus Ägypten, wo sie gefangen genommen waren, befreit und dann ihnen die heute von allen Religionen als Moralkodex anerkannten Zehn Gebote durch himmlische Offebarung verkündet. Er versuchte den Eingottglauben zu prägen und brachte ihnen das heilige Buch namens Thora. Aber er konnte sie nicht in das versprochene Land führen. Die Israeliten konnten seine himmlische Suggestionen nicht recht erfassen. Vor Christus eroberte der assyrische Staat Jerusalem zweimal, metzelte die meisten der Juden nieder und 135 v.Chr metzelde der römische Kaiser Andria sie ebenfalls nieder. Die Examplare der Thora wurden verbrannt und deswegen vergessen. Die Juden wurden mit der Zeit korrupt, gingen in einundsiebzig Sekten auseinander und verfälschten die Thora. Sie schrieben statt der Thora das religiöse Buch, das “Talmud” genannt wird, nieder. Es besteht aus zwei Teilen: Mischna und Gamara. Das Buch Mizân al-Mawâzin (persisch) beweist, dass die Schriften, der Juden und Christen die Thora und Evangelium genannt werden, keine Worte Allahs, des Erhabenen sind. Auf Seite 257 steht: “Nach jüdischem Glauben sandte Allah, der Erhabene dem Propheten Moses, Friede sei mit ihm, die heilige Schrift “Thora” auf dem Sina-i Berg herab und offenbarte ihm manche Weisheiten. Ebenso teilte St. Moses diese Wahrheiten Aaron, Yuscha’ (Josua) und al-Ye’azar mit, diese übergaben diese Kenntnisse den nächsten Propheten und schliesslich auch dem Rabbiner Judas. Im zweiten Jahrhundert nach Jesus brachte dieser, die Kenntnisse in viezig Jahren zu einem Buch zusammen. Dieses Buch wurde “Mischna” genannt. Im dritten Jahrhundert n. Chr. in Jerusalem und sechsten Jahrhundert in Bablyon wurde für Mischna je eine Anmerkung verfasst. Diese Anmerkungen wurden “Gamârâ” genannt. Eins von zwei Gamârâ und Mischna wurde zu einem Buch verfasst und “Talmud” genannt. Das Talmud, in welchem sich Gamârâ, das in Jerusalem geschrieben befindet, wurde “Talmud Jerusalem”, in welchem sich das in Babylon geschriebene Gamârâ befindet, “Talmud Babylon”, genannt. Die Christen sind gegen diese drei Bücher feindlich gesinnt. Einer der Gründe für ihre Feindschaft ist, dass sie annehmen, dass Simon, der das zur angeblichen Hinrichtung von St. Jesus, Friede sei mit ihm, aufgeschlagene Kreuz trug und mit dem Vorgang ans Kreuz geschlagen zu werden, verknüpft war, einer der Überlieferer vom Buch Mischna sei. Die Christen verleugnen den Islam auch im Hinblick darauf, dass im Talmut einige Dinge stehen, an welche die Moslems glauben.” Das jüdische Volk nennt seine eigenen Geistlichen “Rabbiner”. Al-Ye’azar ist der Sohn vom Prophet Jethro, Friede sei mit ihm, Sie lesen Talmut wie die Thora vor.

 

2- Das Christentum:

St. Jesus, Friede sei mit ihm, ist ein Mensch wie wir, der von einer unbefleckten Frau namens St. Maria geboren wurde. Diese Tatsache wird in dem heiligen Koran klar dargelegt und selbst der Heilige Geist erwähnt. Das heißt aber nicht, wie es die Christen behaupten, dass St. Jesus Sohn Gottes ist. Der Ausdruck Heiliger Geist ist nur ein Zeichen dafür, dass Allah, der Erhabene, St. Jesus “Die Macht des erhobenen Heilands” verliehen hat. St. Jesus versuchte den Juden mitzuteilen, dass sie auf dem Irrwege waren und der Weg, auf den er selbst sie leiten wollte, der rechte Weg war. Die Juden aber hofften, dass der Heiland, der von ihnen erwartet wurde, ein sehr strenger, kräftiger, und unnachgiebiger Mensch sei, der das jüdische Volk von der Gefangenschaft anderer Völker befreien könnte. Sie glaubten dem heiligen Propheten Jesus nicht, hielten ihn für einen falschen Propheten, denunzierten ihn bei den Römern und nach ihrem Glauben haben sie ihn aufs Kreuz schlagen lassen. [Die Religion Islam berichtet, dass derjenige, der in der Tat aufs Kreuz geschlagen wurde, nicht St. Jesus, Friede sei mit ihm, war, sondern Iskariot Judas, der ihn gegen Zahlung einer kleinen Gebühr den Römern verkauft hatte.]

Die neuesten Forschungen der christlichen Historiker haben die Ansicht bekräftigt, dass Jesus lebendig vom Kreuz heruntergeholt worden sei. Der Gelehrte John Reban hat über dieses Thema einen Bestseller veröffentlicht. Wir wissen nicht, wohin diese Forschungen führen werden, doch schon heute ist die Ansicht, “dass St. Jesus am Kreuz gestorben sei und der Gott “Vater” Seinen einzigen Sohn zum Heile der Sünder aufopferte”, von Grund auf in Frage gestellt. Somit versetzen die christlichen Historiker den Kirchen einen großen Schlag.

Nach St. Jesus warteten die Juden vergebens auf einen wahren Messias. Sie glaubten, dass er in Kürze erscheinen würde. Ein bekannter jüdischer Theologieforscher unserer Zeit sagt dazu: “Obwohl wir zweitausend Jahre gewartet haben, ist noch kein Retter zu uns gekommen. Jesus war allem Anschein nach doch der wahre Messias. Wir haben unseren Retter nicht recht gewürdigt und diesen großen Propheten aufs Kreuz geschlagen.”

St. Jesus wurde ein Buch namens Evangelium offenbart. Aber die Juden vernichteten dieses Buch in achtzig Jahren. Die Bibel der Christen, welche später erschien, besteht aus zwei Teilen: Das Altes Testament, welches die Bekanntmachungen der früheren Propheten und besonders von St. Moses, Friede sei mit ihm, enthält und das Neue Testament wurden von den Apostleln des Propheten, Friede sei mit ihm, Matthaus, Markus, Lukas und Johannes geschrieben. In Neuen Testament werden das Leben und Wirken von Jesus und seine Predigten behandelt, doch wird darüber nicht wahrheitsgetreu Auskunft gegeben. Beim Entstehen der Bibel wurde nicht so sorgfältig vorgegangen wie bei der Zusammenstellung des heiligen Korans. Die originalen Lehren haben sich in Irrlehren, Legenden und abergläubische Erzählungen verwandelt. Ausführliche Kenntnisse über die Bibel stehen im arabischen Buch namens Risâle-i Samsâmiyya von Hadschi Abdullah Abdi Bey, dem Professor, aus Manastır (gest. 1303/1885) und im türkischen Buch Isah ul-Meram. Wir haben heute von Evangelien Kenntnis, die dem Urtext sehr nahe sind.

Das wichtigste von ihnen ist das Evangelium Barnabas. Barnabas war ein auf Zypern geborener Jude dessen eigendlicher Name Joseph war. Er war einer der ersten, die an Jesus glaubten und nahm einen wichtigen Platz unter den Aposteln ein. Sein Beiname Barnabas bedeutet “Ermahner zum Guten.” Die christliche Welt kennt ihn als einen heiligen Apostel an und würdigt seine Verdienste als Begleiter des Apostels Paulus auf seiner ersten Missionsreise. Der elfte Juni des Jahres ist sein Namenstag. Auch Barnabas hat, wie die anderen vier Apostel, ein Evangelium verfaßt. In seinem Evangelium hat er das, was er von Jesus gehört und gelernt hat, ohne Fälschung, niedergeschrieben. In den ersten dreihundert Jahren des Christentums wurde dieses Evangelium wie die anderen Evangelien überall verbreitet und gelesen. Als das in der antiken Stadt Nizäa im Jahre 325 zusammengetretene Ökumenische Konzil die Vernichtung aller in hebräischer Sprache verfassten Evangelien beschloss, wurde auch das Evangelium von Barnabas verbrannt, da es angeordnet war, dass diejenigen getötet wurden, die ein Evangelium statt die vier Evangelien bei sich hatten und es rezitierten. Die anderen Evangelien wurden ins Lateinische übersetzt, aber das Evangelium von Barnabas verschwand völlig aus der Sicht. Doch im Jahre 383 fiel dem Papst Damasus I ein übriggebliebenes Exemplar dieses Evangeliums in die Hand. Dieses Examplar bewahrte er in der päpstlichen Bibliothek auf. Es blieb bis zum Jahre 1585 dort. Fra Marino, der ein persönlicher Freund des Papstes Sixtus war, fand dieses Exemplar in der Bibliothek und befasste sich mit steigendem Interesse damit. Iräneus, ein bekannter christlicher Theologe (130-200 n. Chr.) hatte etwa im Jahre 160 bekräftigt, “dass es nur einen Gott gibt und dass Jesus nicht der Sohn Gottes ist” und hatte behauptet, dass Paulus die Dreieinigkeit oder den Dreigötterglauben unter dem Einfluss der römischen Vielgötterei, als Fehlglauben in die christlichen Dogmen aufgenommen hat. In seiner Kritik hatte er sich auf das Zeugnis des Evangeliums von Barnabas gestützt, welches den Eingottglauben prägt. Da all dies Fra Marino bekannt war, las er das Evangelium von Barnabas mit großer Aufmerksamkeit und übersetzte es um etwa 1585-1590 ins Italienische. Dieses italienische Manuskript fiel, nachdem es viele Hände gewechselt hatte, in den Besitz von Cramer, einem Berater des Königs von Preussen. Im Jahre 1120/1713 schenkte Cramer dieses wertvolle Manuskript dem Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736), der durch seinen Sieg gegen die Türken in Zenta und die Rückeroberung von Ungarn und Belgrad einen großen Ruhm erworben hatte. Nach seinem Tode wurde das Evangelium von Barnabas im Jahre 1738 zusammen mit seiner Privatbibliothek der königlichen Hofbibliothek in Wien übergeben.

Zwei Engländer, Herr und Frau Ragg haben dort dieses italienische Manuskript entdeckt und ins Englische übersetzt. Diese Übersetzung wurde im Jahre 1325/1907 in Oxford gedruckt. Auch sie verschwand mysteriöserweise. Von den übriggebliebenen zwei Exemplaren befindet sich eines im Britischen Museum und das andere in der Kongressbibliothek der Vereinigten Staaten. Durch die Anregung des pakistanischen Koranausschusses “Coran Council” wurde diese Übersetzung im Jahre 1973 erneut gedruckt. Wir entnehmen diesem Text einige Fragmente:

Das Evangelium Barnabas, Abschnitt 70: “Jesus war sehr böse auf Petrus, der ihn Gottessohn genannt hatte. Er schalt ihn und sagte: ‘Halte dich fern von mir! Du bist ein Teufel und möchtest mir Böses antun’. Dann wandte er sich an seine Jünger und fügte hinzu: ‘Wehe denen, die mich so nennen! Denn Gott hat mir befohlen, diese zu verfluchen.’ ”

Aus dem 71. Abschnitt: “Keinem kann ich die Sünde vergeben. Nur Gott vergibt.’ ”

Aus dem 72. Abschnitt: “ ‘Ich bin nur als Wegbereiter des Erretters der Welt zu euch gekommen. Aber nehmt euch in Acht! Bis zu seiner Ankunft können viele falsche Propheten erscheinen. Mein Evangelium kann verfälscht werden.’ Auf die Frage von Andreas, einem seiner Jünger: ‘Kannst du uns die Merkmale dieses Propheten beschreiben?’ antwortete er: ‘Dieser Prophet wird nach eurer Zeit kommen. Bei seiner Ankunft, die in einigen Jahren erfolgen wird, wird mein Evangelium verfälscht sein und die Zahl der wahren Christen 30 nicht überschreiten. Dann wird sich der liebe Gott (ALLAH) der Menschen erbarmen und den wahren Messias schicken. Über seinem Haupt wird immer eine weiße Wolke schweben. Er wird sehr mächtig sein, die Götzen zerschlagen und die Götzendiener bestrafen. Dank ihm werden die Menschen, den Gott kennen und preisen und auch ich werde wahrerweise anerkannt werden. Denen, die mich anderes als Mensch nennen, wird er das vergelten.’ ”

Aus dem 96. Abschnitt: “Lebendig ist Gott (ALLAH), in dessen Anwesenheit meine Seele ist. ‘Ich bin nicht der Messias, der von der ganzen Welt erwartet wird und dessen Ankunft der Prophet Abraham von Gott (ALLAH), seinem Volk verkündet hat. Nachdem ich diese Welt verlassen habe, wird der Satan euch flüstern, dass ich Gott und Gottessohn sei und viele Menschen verführen. Er wird diese Zwietracht wieder beleben. Meine Religion und meine Worte werden entstellt. Nachdem auf der Welt nur 30 wahre Christen geblieben sind, wird sich der liebe Gott der Menschen erbarmen und den wahren Messias, seinen Propheten, schicken, für den ER alles erschuf. Dieser Prophet wird vom Süden kommen. Er wird eine große Macht besitzen. Er wird die Götzen zerschlagen, die Götzendiener vernichten und der Herrschaft des Satans über die Menschen ein Ende setzen. Mit ihm wird Gottes Seelenheil die Gläubigen erreichen und diejenigen, die an sein Wort glauben, werden mannigfaltigen Segen Gottes erhalten.’ ”

Aus dem 97. Abschnitt: “ ‘Als der Wahrsager fragte: ‘Was ist der Name des Propheten, von dem du sprichst und wie werden wir von seiner Ankunft Kenntnis nehmen?’, sagte Jesus: ‘Der Name des Messias ist von bewundernswerter Schönheit. Gott gab ihm diesen Namen, als er seine Seele schuf und setzte ihn in Seine himmlische Pracht und sagte’ Warte Ahmed! Deinetwillen werde ich das Paradies, die Welt und viele Lebewesen erschaffen. Diese schenke ich dir. Wer dich segnet, wird meinen Segen, wer dich verflucht, wird meinen Fluch finden. Ich werde dich als meinen Propheten, einen Retter in die Welt schicken. Dein Wort wird nur das wahre Wort sein. Die Welt und der Himmel können vergehen. Aber dein Glauben wird ewig bestehen.’ “Sein heiliger Name ist Muhammed.’[Im heiligen Koran, 61. Sure “El-Sâf” (die Schlachtordnung). Vers 7 wird der Name dieses Propheten mit “Ahmed” widergegeben. Wie bekannt, ist Ahmed der zweite Name des Propheten Muhammed.] Daraufhin haben die Leute, die sich um Jesus versammelt hatten, ihre Stimme erhoben und gerufen: “ ‘O Gott, sende uns Messias! O Ahmed (Muhammed) komm schnell, um die Welt zu retten!’ ”

Aus dem 128. Abschnitt: “ ‘Meine lieben Brüder! Ich bin so wie ihr aus der Erde geschaffen worden und laufe so wie ihr auf der Erde. Seid eurer Sünden bewusst und tut Büsse! Meine lieben Brüder! Der Satan wird sagen, dass ich Gott bin und euch mit Hilfe der römischen Soldatan verführen. Denkt an die Römer, die von Gott (ALLAH) verflucht wurden, weil sie falsche, erfundene Götter verehrten und glaubt ihm nicht, sonst wird euch Gottes Fluch treffen.’ ”

Aus dem 136. Abschnitt: “In diesem Abschnitt wird erst Auskunft über die Hölle gegeben und dann berichtet, wie der heilige Prophet Muhammed, Friede sei mit Ihm, seine Religionsgemeinschaft vor der Hölle retten wird.”

Aus dem 163. Abschnitt: “Auf die Frage der Jünger ‘Kannst du uns den Propheten, dessen Ankunft du verkündest, beschreiben?’ erwiderte Jesus mit voller Herzensfreude: ‘Sein Name ist Muhammed. Wenn er kommt, werden Bäume Früchte tragen, obwohl es seit langem nicht geregnet hat. In seiner Zeit werden die Menschen die Gelegenheit haben, gute Taten auszuführen. Der Segen Gottes wird wie ein fruchtbarer Regen auf sie fallen.’ ” Das Evangelium von Barnabas gibt folgende Auskunft über die letzten Tagen von Jesus (Abschnitt 215-222): “Als die römischen Soldaten das Haus betraten, um Jesus festzunehmen, haben [Karûbijjûn, die vier große, Erzengel] Gabriel, Michael, Raphael und Uriel, ihn umarmt, durch das Fenster geholt und zum Himmel erhoben. Die römischen Soldaten haben Judas mit Jesus Friede sei mit ihm verwechselt und ihn anstatt Jesus festgenommen, indem sie sagten: “Du bist Jesus.” Trotz seines Beteuerns, trotz seines Schreiens und Flehens haben sie ihn zum Kreuz geschleppt und aufs Kreuz geschlagen. Dann erschien Jesus seiner Mutter Maria und seinen Jüngern und sagte zu Maria: ‘Mutter, ich wurde nicht gekreuzigt. An meiner Stelle haben sie den Verräter Judas aufs Kreuz geschlagen und getötet. Bewahrt euch vor dem Satan, denn er wird alles tun, um die Welt durch falsche Auskünfte zu verführen. Ich halte euch zum Zeugen für das, was ihr gesehen und gehört habt.’ Dann betete er zu Gott, dass Er die Gläubigen bewahren und die Sünder zum rechten Weg bekehren möge. Schliesslich wandte er sich an die Jünger und sagte: ‘Der Segen und die Gnade Gottes sei mit euch.’ Daraufhin erhoben ihn die vier großen Erzengel, vor den Augen seiner Mutter und der Jünger wieder zum Himmel.”

Wie leicht ersichtlich, kündigt das Evangelium von Barnabas die Ankunft des letzten Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, schon sechshundert oder tausend Jahre vorher an und prägt den Eingottglauben. Gleichfalls wird die Dreifaltigkeit abgeleugnet.

Die europäischen Enzyklopädien geben folgende Auskunft über das Evangelium Barnabas: “Dieses sogenannte Manuskript (das Evangelium Barnabas) ist ein von einem im 15. Jahrhundert zum Islam bekehrten Italiener erdichtetes Evangelium.”

Die Falschheit dieser Auskunft können wir leicht beweisen: Das Evangelium von Barnabas wurde noch im dritten Jahrhundert nach Christus, also drei oder siebenhundert Jahre vor der Ankunft von St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, verbrannt und vernichtet, weil es exkommuniziert war. Dies zeigt, dass in diesem Evangelium Kapitel bestanden, die den christlichen Fanatikern widerstrebten, nämlich Kapitel, die die Dreifaltigkeit ableugneten und nach St. Jesus, Friede sei mit ihm, die Ankunft eines anderen Propheten voraussagten. Es wurde vor dem Islam verfasst, deshalb ist es unmöglich zu behaupten, dass der Verfasser von Barnabas ein Moslem war. Fra Marino, der den Text ins Italienische übersetzt hatte, war ein katholischer Priester und es gibt keinen Beweis in der Hand, der zeigt, dass er sich zum Islam bekehrte und keinen Anlaß zu glauben, dass er den originalen Text entstellt hatte. Wir sollten nicht vergessen, dass etwa um 300-325 nach Christus viele sehr bekannte christliche Gelehrte die Behauptung, dass St. Jesus Sohn ALLAHs, des Erhabenen sei, ableugneten und ihre Ansicht durch das Evangelium von Barnabas bekräftigten. Unter ihnen befindet sich der Bischof von Antiochien Lukianus. Den größten Ruhm errang aber sein Schüler Arius (270-336 n. Chr.). Obwohl der Bischof von Alexandrien gegen ihn den Bannspruch erhob, hatte Arius so viele Anhänger um sich gesammelt, dass es unmöglich war, ihn festzunehmen. Sogar die Schwester des derzeitigen byzantinischen Kaisers Konstantin bekannte sich zum Arianismus. Später bekräftigte Honorius, der zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, Papst wurde, dass St. Jesus nur ein Mensch und der Dreigötterglaube verfehlt ist. (Der im Jahre 630 verstorbene Papst Honorius wurde 48 Jahre nach seinem Tode durch das im Jahre 678 zusammengetretene zweite Ökumenische Konzil anathematisiert (mit Kirchenbann belegt). L.F.M. Sozzini, der unter den Einfluß des Sizilianischen Priester Camillo geraten war, wendete sich an den bekannten christlichen Reformator Calvin, der Gründer des Calvinismus (1509-1564) mit der Herausforderung, dass er nicht an die Dreifaltigkeit glaube, den Arianismus vorziehe und lehnte ein wichtiges Dogma der Christen, nähmlich die Behauptung, dass der Prophet Adam eine große Sünde begangen habe und St. Jesus für die Busse dieser Sünde auf die Welt gekommen sei, ab. Sein Neffe F.P. Sozzini hat in seinem im Jahre 1562 veröffentlichten Buch die Gottheit Christi kategorisch verneint. Im Jahre 1577 ging Sozzini nach Clausenburg (heute: Cluj) in Transilvanien, denn der Herrscher dieses Landes, Sigismund war gegen die Dreieinigkeit. Hier war der Bischof Francis David (1510-1579) auch ein Gegner der Dreieinigkeit und hatte eine Sekte gegründet, welche die Dreieinigkeit ablehnte. Da diese Sekte in der Stadt Rakov Polens gegründet worden ist, werden ihre Anhänger Rakoviter genannt. Alle glaubten an Arius. Wir erwähnen in diesem Buch diese historischen Ereignisse, weil wir dem Leser klarmachen wollen, dass viele besonnene christliche Theologen den derzeit existierenden Evangelien keinen vollen Glauben geschenkt und das Evangelium Barnabas als wahres Evangelium betrachtet haben. Da die Päpste und ihre Folger von dieser Auflehnung Bescheid wussten, taten sie alles was in ihrer Macht stand, um das Evangelium Barnabas zu vernichten.

Doch auch die heute existierenden Evangelien und das Alte Testament berichten, trotz vieler Verfälschungen, dass nach St. Jesus, Friede sei mit ihm, ein anderer Prophet kommen wird. Im Evangelium nach Johannes, Abschnitt 16, Verse 12/13 wird Wort für Wort berichtet: “Ich habe euch noch vieles zu sagen. Doch ihr seid noch nicht imstande, all dies zu begreifen. Aber wenn Er kommt, wird Er euch in die ganze Wahrheit einführen.” Diese Schrift des Evangeliums nach Johannes steht auf Seite 885 der türkischen Übersetzung des hebräischen Originals der heiligen Bibel, welche von amerikanischer und englischer Gesellschaft für die biblische Publikation im Jahre 1303 (n. Chr. 1886) in der Druckerei von Bojadschijan Agop in Istanbul gedruckt wurde, wie folgt: “Aber glaubt mir, es ist gut für euch, dass ich fort gehe; denn sonst wird der Tröstende (Helfer, Fürsprecher, der Stellvertreter) nicht zu euch kommen. Wenn er kommt, wird er den Menschen dieser Welt von Sünden, Gottes Gerechtigkeit und Seinem Gericht berichten. Ich hätte euch noch vieles zu sagen, doch das würde euch jetzt überfordern. Aber wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in die ganze Wahrheit einführen. Was er euch sagen wird, sagt er nicht von selbst, sondern er wird euch sagen, was er hört. Er wird euch in Zukunft den Weg weisen. Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen; denn was er euch weiter gibt, hat er von mir.” Die Ausleger und Übersetzer des Evangeliums haben dieses “Er” als “Geist” oder “Heiliger Geist” Gedeutet. Aber im lateinischen Originaltext wird der Ausdruck “Paraklet” verwendet. Paraklet heißt eigentlich “der Tröstende und der Unterscheidende”. Das zeigt, dass die christlichen Fanatiker trotz all ihrer Bestrebungen die Zeile “Nach mir wird der Tröstende kommen” nicht abschaffen konnten. Auch der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Korintherbrief (13/8-13): “Die Liebe bleibt ewig bestehen, aber die Propheten werden ein Ende nehmen. Die Sprachen werden verschwinden (wie Latein und Altgriechisch), die Wissenschaft wird ihre Gültigkeit verlieren (wie die mittelalterliche Scholastik), denn wir wissen nun einen kleinen Teil der Wahrheit. Aber wenn der Vollkommene und Vollendete kommt, wird unsere fehlerhafte Teilkenntnis abgeschafft werden.” Dieser Text steht wörtlich auf Seite 944 des türkischen Buches Kitâb-ı Mukaddes (die heilige Bibel) geschrieben. Also müssen die Christen eingestehen, dass es auch in dem heute existierenden Neuen Testament Abschnitte gibt, die von der Ankunft eines jüngsten Propheten berichten.

Die englische Übersetzung des Evangeliums Barnabas ist unter folgenden Adressen zu erhalten:

1) Islamic Book Centre, 120, Drummond Street, London NW 12h., England Tel: 01-388 07 10

2) Muslim Book Service, Fosis, 38, Mapesbury Road, London NW2 43 D, England Tel: 01-452 44 93

3) Muslim Information Service, 233, Seven Sisters Road, London N 4 2DA, England Tel: 01-272 51 70; 263 30 71

4) Islamic Book Centre, 19A, Carrington Street, Glasgow G4 9AJ, Scotland, England Tel: 041-331 11 19

5) The Islamic Cultural Centre Book Service, 146, Park Road, London NW 8 7RG, England Tel: 01-724 33 63/7

6) Al-Hoda, Publishers and Distributers, 76-78 Charing Cross Road, London WC2, England Tel: 01-240 83 81

7) A.H.Abdullah, P.O. Box 81171, Mombase, Kenya

8) Islamic Propagation Centre 47-48 Madrasa Arcade, Duban-Natal, South Africa

9) Muslim Students Association of U.S.A. & Canada H.Q. 2501 Directors Row. Indianapolis, Indiana 46241 U.S.A.

10) Begum Aisha Bawany Wakf, 3nd Floor Bank House Nr. 1 Habib Square, M.A Jinnah Road, Karachi, Pakistan.

Das Evangelium war früher in hebräischer Sprache nieder geschrieben. Anfang des Mittelalters wurde es unter dem Namen “Itala” ins Lateinische übersetzt. Als das Christentum sich zu verbreiten anfing, wandten sich die Götzendiener und Juden gegen diese neue Religion. Die Christen wurden gezwungen, ihre Religion geheimzuhalten. Den Gottesdienst verrichteten sie in Klöstern, die sie unter der Erde oder in Felshöhlen errichtet hatten. Die Juden konnten trotz ihrer Folterungen nicht hindern, dass sich das wahre Christentum verbreitete. Saulus, einer der angesehenen Juden und der grössten Feind der Gemeinschaft des heiligen Propheten Jesus verbreitete die Lüge, dass er ins Christentum eingetreten sei und dass ihn St. Jesus damit betraut hatte, die nichtjüdischen Völker zum Christentum einzuladen. [Siehe die Evangelien, die Geschichte der Apostel, 9]. Saulus wechselte seinen Namen mit Paulus. Er verdarb die Religion des heiligen Propheten Jesus, Friede sei mit ihm, indem er sich als ein guter Christ (Gläubiger) ausgab. Er verwandelte das wahre Christentum zum falschen, den Eingottglauben in die Dreieinigkeit, entstellte das Evangelium, behauptete, dass St. Jesus Gottes Sohn sei. Ausserdem erlaubte er den Christen, Alkohol zu trinken, Schweinefleisch zu essen, veränderte die Gebetsrichtung der Christen zum Osten hin und fügte viele abergläubische Sachen ins Christentum ein. Seine bösen Ideen begannen unter den Christen Annahme und Verbreitung zu finden. Sie teilten sich in Sekten und entfernten sich so vom rechten Weg des heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm, erdichteten viele Legenden, machten imaginäre Bilder und Statuen des heiligen Propheten Jesus, Friede sei mit ihm, nahmen das Kreuzzeichen als Symbol an und fingen schliesslich an, Ikonen und das Kreuz anzubeten. Dadurch kehrten sie zum Götzendienst zurück. Sie hielten St. Jesus, Friede sei mit ihm, für den Sohn Gottes. Der Prophet Jesus aber hatte ihnen nie so etwas gesagt, er hatte nur von Heligem Geist, das heißt, von der Prophetengabe, die ihm vom Gott verliehen war, gesprochen. Weil die Christen zur gleichen Zeit an Gott, an Jesus, den sie als Gottessohn betrachteten und zuletzt an den Heiligen Geist glauben mussten, entfernten sie sich vom Glauben an den unveränderlichen, einzigen Schöpfer, ALLAH, den Erhabenen, und begangen somit drei verschiedene Götter anzubeten, was “Trinität” (Dreieinigkeit) genannt wird.

Nachdem das Christentum zur Staatstreligion der großen Staaten geworden war, begann das chaotische dunkle Mittelalter. Die von Jesus Christus eingeprägten Prinzipien der Humanität, des Mitleids und des Mitgefühls, der Versöhnung wie: “Wenn einer deiner rechten Wange eine Ohrfeige gibt, wende ihm deine linke Wange” wurden völlig vergessen. Statt dessen herrschte überall Fanatismus. Hass, Rachsuch, Feindschaft, Grausamkeit und die Inquisition. Im Namen des Christentums wurden unvorstellbare Grausamkeiten verübt. Die Christen versuchten alle Werke der altgriechisch und altrömischen Zivilisationen zu vernichten. Sie stellten sich der Wissenschaft, der Naturwissenschaft und Technik entgegen. Einen Gelehrten wie Galileo, der in seinen Schriften die Theorie der Erdumdrehung mathematisch bewiesen hatte, nachdem er es tatsächlich aber in den Büchern der islamischen Wissenschaftler gelesen hatte, beschuldigten sie des Atheismus und zwangen ihn unter Todesdrohung, seine Theorie zurückzuziehen. Jeanne d’Arc (Joan of Acr) die Jungfrau von Orleans, die um ihr Land kämpfte, wurde als Hexe verbrannt. Es steht in Kâmûs-ul a’lâm und Larousse, dass Michel Serve, der Spanische Arzt und Theologe, im Jahre 1553 in Genf auf Anordnung Calvins, einem der Gründer des Protestantismus lebendig verbrannt wurde, weil er ein Buch zur Widerlegung der Trinität und der Gottheit von St. Jesus, Friede sei mit ihm, und zur Bekanntmachung dessen verfasst hatte, das St. Jesus ein Prophet und Gottesdiener ist. Sie stellten fürchterliche Inquisitionsgerichte auf. Hunderttausende von Menschen wurden ungerechterweise und vielmals nur, um ihr Vermögen zu beschlagnahmen, als Atheisten beschuldigt und unter haarsträubenden Qualen zu Tode verurteilt. “Den Ablass”, das heißt die “Macht des Vergebens,” die nur ALLAH gehört, kannten sie den Geistlichen an und diese vergaben auch gegen Geld Sünden, verkauften sogar Stellen im Paradies. Die Päpste, die Oberhaupter der christlichen Kirche, errangen beinahe die Weltherrschaft. Unter verschiedenen Vorwänden exqkommunizierten sie sogar Könige, das heißt, sie erklärten sie für ungläubig und zwangen sie dazu, zum päpstlichen Palast zu kommen um Büsse zu üben. Der deutsche Kaiser Heinrich IV, der zur Abschaffung seiner Exkommunikation 1077 nach Kanossa kam, musste mitten im Winter barfuss drei Tage lang im päpstlichen Schlosshof Busse üben, bis er vom Papst befreit wurde (Gang nach Kanossa). Unter den Päpsten und ihren Familienmitgliedern traten sehr fürchterliche Bestien auf. Der sittenlose papst Alexander Borgia (Alexander VI, 1432-1503) war am meisten bekannt. Borgia, vergiftete seine Gegner, sowie hohe Geistliche und beschlagnahmte ihre Güter. Er verübte jede Art von Schandtat. Er zwang seine Schwester zum Inzest. Dennoch wurde er als ein unsündiger Papst betrachtet. In das Christentum wurden unlogische Prinzipien (Gebote und Verbote) eingefügt, wie zum Beispiel das Eheverbot für die Pfarrer, das Scheidverbot und die Beichte. Das Leben auf dieser Welt wurde fast wie eine Sünde betrachtet.

Inzwischen hatte aber der Islam, der im siebenten Jahrhundert aufrat, angefangen wie ein heller Lichtstrahl dieses Dunkel zu erleuchten. Wie wir später ausführlicher berichten werden, gewann diese auf logischer und menschlicher Basis gegründete erhabene Religion vor dem verfälschten Christentum leicht Grund. Jeder besonnene Mensch fühlte sich von dieser neuen Religion angezogen. Die Moslems, die einen tiefen Respekt vor Wissenschaft und Technik hatten, arbeiteten tüchtig, indem sie sich nach den Geboten ALLAHs, des Erhabenen, und Seines Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, richteten. In jedem Bereich des Wissens fügten sie viele neue Entdeckungen zu und bildeten zugleich viele geniale Persönlichkeiten aus. Die heute angewandten Ausdrücke “CHEMIE” und “ALGEBRA” entstammen dem Arabischen. Dieses und noch viele andere Beispiele zeigen klar, in wieweit die Moslems zum Wissen beigetragen haben. Die Moslems gründeten sehr bald Medressen (islamische Hochschulen). Sie förderten auf der ganzen Welt die Wissenschaft und Technik sowie die Toleranz, Sauberkeit und im allgemeinen die Entwicklung der Zivilisation. Sie sammelten die bekannten Werke der Altgriechen und Römer und übersetzten sie ins Arabische. Sie bewiesen, dass in diesen Werken falsche, schädliche Ideen sind. Der weltberühmte Philosoph Hirschfeld sagte: “Kein Volk hat sich so schnell zivilisiert, wie die zum Islam bekehrten Araber.” Als im Mittelalter die christliche Welt den Aspeckt eines dunklen Kerkers darbot und die Päpste den Menschen das Leben verbitterten, gab ihnen der Islam die Gelegenheit, in Ruhe und Frieden zu leben. Mit anderen Worten lebten die Moslems und Andersgläubigen unter ihrer Verwaltung in Ruhe und Friede. Die Christen, suchten daraufhin ihr Heil im Angriff. Ihr Ziel war, die Reichtümer in den islamischen Ländern auszurauben. Unter dem Vorwand, die heilige Stadt Jerusalem von der Hand der Moslems zurückzuerobern, veranstalteten sie Kreuzzüge (1096-1270).

In Laufe der Kreuzzüge wurde grundlos viel Moslemblut vergossen. Wie selbst christliche Quellen erwähnen, stieg das Blut der getöteten Moslems in den Moscheen bis zum Bauch der Pferde, als sie in Jerusalem eintraten. Saladin, der Herrscher von Ägypten, der ihnen Jerusalem im Jahre 1187 entriss, behandelte ganz im Gegenteil die Christen sehr edelmütig und liess den König von England, Richard Löwenherz, welchen er gefangengenommen hatte, wieder frei. Manche blinden christlichen Fanatiker betrachteten, die gegen das Osmanische Reich unternommenen Kriegszüge als Kreuzzüge. Den Balkankrieg von 1912-13 bezeichnete ein französischer Historiker unverschämterweise als den größten Kreuzzug. Als Andalusien, ein Moslemstaat, im Jahre. 897 [1492] von den Spaniern erobert wurde, metzelten die Spanier die dortigen Moslems entweder nieder oder bekehrten sie durch Zwang zum Christentum. Die Spanier gingen etwas später gegen die Inkas, ein einheimisches Volk in Amerika genauso grausam vor und vernichteten dieses arme, friedliebende Volk.

Die von den Christen gegen den Islam und seinen heiligen Propheten, Friede sei mit Ihm, gerichteten Angriffe hören auch in unserem Jahrhundert nicht auf. Rahmetullah Effendi, ein indischer Gelehrter, Friede sei mit ihm, setzte, bei verschiedenen Debatten, welche er 1270 (1854) in Delhi und später in Istanbul mit den protestantischen Priestern aus England leitete, diese Priester in so eine Lage, dass sie um eine Antwort verlegen waren. Der große Sieg und die Antworten dieses islamischen Gelehrten gegen die Priester wurden von ihm selbst in Istanbul verfaßt und sie erschienen 1280 (1864) als ein arabisches Buch unter dem Titel Ishar ul-Hak in zwei Bänder und neulich wurde es in Ägypten erneut veröffentlicht. Die türkische Übersetzung des ersten Bandes wurde unter demselben Titel in Istanbul und die seines zweiten Bandes 1293 (1877) in Bosnien unter dem Titel Ibrâs ul-Hak publiziert. Von demselben Buch gibt es auch Übersetzungen ins Englische, Französische, Deutsche, Kathiawarische (in Indien), Persische und ins Urdu. Vom Hakikat Verlag wurden das arabische Buch “Tuchfet ul-Arîb” von Abdullah-ı Tardschumân, eines der sehr geschätzten Bücher im Islam, welche die Anschwärzungen in den sogenannten Büchern “Evangelium” und “Thora” widerlegen und das persische Buch Misân al-Mewasîn, das von Nedschef Alî in Istanbul niedergeschrieben wurde und das Buch “Er-Reddül-Dschamil” von Imâm-ı Gasali, Friede sei mit ihm, und das Buch Es-Sırât ül-Müstakîm von Ibrahîm Fasih Hayderi[Ibrâhîm Hayderî gest. 1299 [1881]] als Offsetdruck veröffentlicht.

Es ist eine klare Tatsache, dass St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, sich vor und nach seinem Prophetentum immer an die Wahrheit gehalten hatte und deswegen, auch von seinen Feinden als “Muhammed ul-Emin” (vertrauenswürdiger Mensch) anerkannt wurde. Die übertriebenen Feindschaften der Gegner des Islams verursachten, dass ihre Augen blind und ihre Herzen verhärtet wurden und dass sie sich derart, erniedrigten, dass sie diese Tatsche vor den Leuten geheimhielten. Da sie weder ein Fehler noch eine Schuld, die den Islam und heiligen Propheten des Islam betreffen, feststellen konnten, fingen sie an durch gemeine und ekelhafte Verleumdungen den Islam anzugreifen. Derartige ekelhafte Verleumdungen gegen den herrlichen, heiligen Propheten, der empfahl und befahl, dass der Mensch sich mit gutem Charakter ausstatte und sich vor schlechten Gewohnheiten, insbesondere vor Lüge bewahre und bot, dass man jeden Mensch, sei er Moslem oder nicht, auch Tote und anderen Lebewesen mit Respekt behandeln sollte und jede Art von Qual und Schaden kategorisch verbot und die Menschenrechte besonders betonte, stellen eine ekelhafte Schande für die Menschheit und die freidenkende Welt dar.

Endlich traten auch solche unter den Christen auf, die gegen diese fanatischen Grausamkeiten und unverständlichen, unlogischen Dogmen der Päpste waren. Der vom Papst im Jahre 1521 verbannte Reformator Martin Luther, der Priester und später Professor der Theologie war, veröffentlichte erst im Jahre 1517 seine Thesen gegen die Beichte, übersetzte dann im Jahre 1534 die ganze Bibel ins Deutsche. Er erklärte Religionsübungen wie “das Eheverbot und den Scheidverbot der Priester”, “die Beichte” und “Kreuzanbetung”, die nirgendwo im Evangelium anzutreffen sind, als dem echten Christentum widrig und ungültig. So errichtete er 931 (1524 C.chr.) eine neue christliche Sekte, die Protestantismus genannt wird. Aber auch er wagte es nicht, die Dreieinigkeit das Dogma “Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist” abzuschaffen.

Im Jahre 1534 empörte sich König Heinrich VIII. von England gegen den Papst. Durch seinen Zwang und Anregung wurde die anglikanische Staatkirche gegründet. Der bekannte französische Schriftsteller Voltaire (1694-1778) machte sich in seinem im Jahre 1172 (1759) erschienenen Werk Candide über die katholischen Geistlichen, sowie ihre wissenschaftsfeindlichen falschen Predigten und ihre mannigfaltigen Betrügereien lustig. Diese wurden zum Gespött der Leute. Schriftsteller, die derartige Bücher verfassten, spielten später am Zustandekommen der französischen Revolution eine große Rolle. Nach dieser Revolution verlierten die Geistlichen die Gunst des Volkes. Da aber die Banditen namens Wahhabiten unter den Moslems auftraten und den Islam als ein übles System vorgestellt hatten, verfielen die Christen in den Atheismus, statt sich zum Islam zu wenden. Auch nach der russischen Revolution von 1917 versuchte man die Religion abzuschaffen. Aber als mit der Zeit die Wucht der Revolution sich verminderte, suchten die Menschen allmächlich wieder eine hohe Macht zum Anbeten. Der bekannte russische Schriftsteller und Nobelpreisträger Solzhenitzyn schreibt in seinem Buch “Der erste Kreis” folgendes: “Im Zweiten Weltkrieg glaubte auch Stalin an Gott und fiel auf die Knie um Ihn anzubeten und Seine Hilfe zu ziehen.”

Obwohl heute das Christentum von Legenden und Fehldogmen ziemlich gereinigt worden ist und die Priester den größten Teil ihres Einflusses eingebüsst haben, ist es noch früh, von einer volligen Klärung zu sprechen. Heute glauben nur sehr wenige an die Dreieinigkeit. In einem zeitgenössischen Lexikon in einer der westlichen Sprachen wird Z.B.; in dem berühmten deutschen Lexikon Brockhaus unter dem Titel Jesus folgendes erwähnt: “Jesus hat vielmals sein Wort betont; ‘Ich bin ein Menschensohn’.” Dies zeigt, dass der gebildete Christ heute Jesus nicht als Gottessohn anerkennt. Manche unter denen, die die Möglichkeit gefunden haben, den Islam zu prüfen, befreien sich vom Irrweg, treten in den wahren göttlichen Glauben ein und erreichen großen Segen von ALLAH, dem Erhabenen. Dagegen geraten diejenigen, die jede Möglichkeit haben vorbeigehen lassen, in den Unglauben, die Gottlosigkeit und so ins Abirren. Das bedauernswerte ist, dass die Christen in wachsenden Massen auch die Gottesexistenz bezweifeln und in den Irrtum fallen. Hätten sie die Gelegenheit gehabt den Islam zu studieren, könnten sie den rechten Weg finden und als Anhänger der rechten Religion des Erhabenen SEINE Gabe erreichen! Es hat einen großen Einfluß, darauf dass in unserer Zeit unter den Moslems keine großen Gelehrten des Islam mehr ausgebildet werden. Darüber hinaus können junge Geistliche in ihrer vollkommenen Religion keinen Fortschritt machen, da sie sich von verdorbenen Sekten beeinflussen lassen und den Islam nicht genügend kennen lernen. Es ist bestimmt, dass nur der Islam die einzige Religion ist, welche die Möglichkeit dazu gibt, sich ALLAH, den Erhabenen, nahe zu fühlen, in Ruhe und Frieden im Diesseits zu leben und die Gnade ALLAHs, des Erhabenen, im Jenseits zu erreichen.

 

3- DER ISLAM:

Der Islam ist die vom Aberglauben und von Legenden gereinigte Religion ALLAHs, des Erhabenen. Er lehnt Scheinheilige ab, betrachtet den Menschen nicht als Sünder, sondern als von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffenen Diener. Er gibt ihm die Gelegenheit, in dieser Welt durch Fleiss seine Existenz zu sichern. Er befiehlt die körperliche und geistige Reinheit. Das Fundament des Islams ist an ALLAH, den Erhabenen, den einzigen Schöpfer und an Seinen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, der ein Mensch wie wir und geliebter Diener ALLAHs, des Erhabenen ist, zu glauben. Im Islam ist der heilige Prophet Muhammed der vorzüglichste Mensch. ALLAH, der Erhabene, wählte ihn aus, um Seine Gebote den Menschen zu übermitteln. Der Islam erkennt alle Propheten, Friede sei mit Ihnen allen, an. Er ehrt und würdigt sie. Es wurde schon in den alten heiligen Schriften und im wahren Evangelium erwähnt, dass ein letzter Prophet kommen würde. St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, ist dieser Prophet und nach ihm wird kein anderer kommen.

An das Prophetentum St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, glauben, heißt zugleich daran glauben, dass seine im heiligen Koran verkündeten Gebote und Verbote, die Gebote und Verbote ALLAHs, des Erhabenen sind und all diese gern zu befolgen. Falls der Gläubige einige dieser Regeln nicht befolgt, tritt er nicht aus dem Islam heraus, aber wenn er nicht bereut, auch eine einzige Regel verletzt zu haben und sich im Gegenteil dieser Tat rühmt, kann er nicht mehr als Moslem betrachtet werden. Er verfällt in Unglauben. Nur dann wenn er nach seiner Fehltat sich mit allem Herzen demütig zu ALLAH, dem Erhabenen, wendet, wird er in seinem Glauben verfestigt.

Folgender Teil handelt von den Fundamenten des Islams. Es gibt im Islam keine mannigfaltigen, religiösen Zeremonien, Verbote und Feste. Die heiligen Tage sind nicht zahlreich. Der Islam verlangt vom Menschen, dass er ein ehrliches und sittliches Leben führt, aber erlaubt zugleich, dass er das Leben genießt. Die für die Anbetung vorgesehene Zeit ist kurz. Der Grundsatz der Anbetung ist, die Seele ganz ALLAH, dem Erhabenen zu widmen. Sie wird nicht als religiöse Gewohnheit, sondern als Anlaß, mit allem Herzen zu danken und um Seine Gnade zu beten, verrichtet. Die Anbetung, die nur zum Schein verrichtet wird, findet bei ALLAH, dem Erhabenen, kein Gehör. Im heiligen Koran lautet die Sure Maun (Der Beistand) sinngemäß: Hast du den gesehen, der das Gericht leugnet? Er ist’s, der die Waisen verstößt und nicht antreibt zur Speisung des Armen. Drum wehe den Betenden, die nachlässig in ihren Gebeten sind, die nur gesehen sein wollen und den Beistand versagen.

Das heilige Buch des Islam ist der heilige Koran. Der heilige Koran wurde von ALLAH, dem Erhabenen, Seinem Propheten Muhammed offenbart und von St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, seinen Gefährten verkündet. Der heilige Koran wurde während seiner Bekanntgabe mit großer Sorgfalt gesammelt und bis heute, ohne jegliche Fälschung seines einzigen Wortes erhalten. Kein anderes heiliges Buch besitzt die Vollkommenheit und Unveränderlichkeit des heiligen Korans. Heute, vierzehn Jahrhunderte nach seiner Offenbarung, bewahrt der heilige Koran seine originale Klarheit d.h. seine Prägnanz, seine Beredsamkeit und seinen sprachlichen Purismus. Der weltbekannte deutsche Dichter und Philosoph Goethe (1749-1832) äussert sich in seinem Buch West-Östlicher Diwân wie folgt zum heiligen Koran: “Genaue Vorschriften von Dingen, die erlaubt und verboten sind, Erzählungen jüdischer und christlicher Religion, Erweiterungen aller Art, mehrmalige Wiederholungen bilden den Körper dieses geheiligten Buches, das uns, während seiner Rezitation wegen solcher Wiederholungen zuerst das Gefühl der Langweiligkeit empfinden lässt, dann uns immer von neuem anzieht und mit Bewunderung erfüllt und uns endlich zur Verehrung zwingt.”

Neben Goethe bewunderten auch viele andere bekannte Denker den heiligen Koran. Wir möchten einige erwähnen: Professor Edouard Monte sagte: “Das heilige Buch, das die Einheit ALLAHs in einer von keinem anderen heiligen Buch übertroffenen Weise ankündigt, ist der heiligen Koran.”

Auch Dr. Maurice, der den heiligen Koran ins Französische übersetzte, bemerkt: “Der heilige Koran ist das vorzüglichste heilige Buch, das der Menschheit geschenkt worden ist.”

Gaston Karr berichtet: “Im Koran, der die Quelle des Islams ist, können wir alle Fundamente der Weltzivilisation erblicken. Derart, das wir einsehen müssen, dass unsere Zivilisation auf den im Koran verkündeten Moralregeln gebaut worden ist.”

Der Islam sieht als Fundament die Reinheit der Seele und des Körpers an. Er vereinigt in sich alle sichtbaren und unsichtbaren Segen der aufeinander folgenden Religionen.

Im Islam gibt es fünf Hauptpflichten, die von jedem, der sich zum Islam bekehrt hat, d.h. von jedem gläubigen Moslem erfüllt werden müssen: Erstens muss man daran glauben, dass Allah, der Erhabene, der einzige Gott und St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, sein Prophet ist, zweitens muss man das Gebet verrichten, drittens im Monat Ramadan fasten, viertens nach Mekka pilgern und fünftens Armensteuer bezahlen.

Das Gebet wird fünfmal am Tage zu bestimmten Zeiten verrichtet. Es ist erforderlich, sich vor dem Gebet zu säubern, dass heißt die Hände, das Gesicht, die Arme und die Füße zu waschen. Wenn man aber den Körper nach dem Gebet saubergehalten hat, braucht man dies beim nächsten Gebet nicht zu wiederholen. Die Erfüllung der irdischen Tätigkeiten scheitern nicht an der täglich fünfmaligen Verrichtung des Gebetes. In der Tat kann ein Gebet, das nur eine kurze Zeit dauert, irgendwo allein erfüllt werden, ohne zur Moschee zu gehen. Es gibt ferner die Leichtigkeit durch Abreiben auf Ledersocken, was ermöglicht, ohne das Ausziehen der Socken die nächste rituelle Waschung vorzunehmen. Sogar ist es erlaubt, dass diejenigen, die in einem wasserarmen Gebiet sind, und die Kranken durch Sandwaschung, d.h., durch reiben der Hände auf sauberen Boden ohne Wasser die rituelle Reinigung vorzunnehmen. In notwendigen Fällen, während der Fahrt, vor Gefahr eines Diebstahls und bei Lebensgefahr darf man die Gebetsverrichtung verschieben. Erst wenn diese Hindernisse aufgehoben sind, werden alle versäumten Gebete wieder verrichtet. Diese Tat wird Nachholung genannt.

Das Fasten heißt, sich im Fastenmonat Ramadan von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang von bestimmten Dingen, die das Fasten abbrechen, zu enthalten. Der Sinn dessen ist, dem Menschen die Peinlichkeit des Hungers und Durstes zu zeigen, denn der Satte versteht vom Leid des Hungrigen nicht und erbarmt sich nicht seiner. Durch das Fasten spürt dies aber der Satte am eigenen Leibe. Das Fasten diszipliniert den Körper. Ein anderer Vorteil ist, dass es ihn zur Selbstbeherrschung führt. Das Fasten schützt den Menschen vor allerlei Übersättigungskrankheiten. Da der Ramadan durch den arabischen Mondkalender bestimmt wird, trifft er jedes Neujahr zehn Tage vor dem vorausgegangenen ein. Deshalb fällt der Ramadan manchmal auf den Sommer, manchmal auf den Winter. Krankhafte Personen, die das Fasten im Sommer nicht ertragen, können es im Winter verrichten. Sehr alte Leute, die überhaupt nicht imstande sind zu fasten, können sich durch die Bezahlung von Almosen, also Lösegeld genannt, von dieser Pflicht befreien.

Im Islam gibt es keinen Zwang und keine Qual. Allah, der Erhabene, verlangt nie, dass der Gläubige bei der Ausübung seiner Pflichten seine Gesundheit verliert. Allah, der Erhabene, ist großmütig, allverzeihend und barmherzig.

Die Armensteuer wird vom Wohlhabenden, mehr als seinen persönlichen Bedarf deckende Handelsgüter und Mieteinkommen besitzenden Moslem bezahlt. Der Steuersatz für den Moslem, dessen Einkommen ein bestimmtes Maß erreicht, ist ein Vierzigstel, also zweieinhalb Prozent des jährlichen Gesamteinkommens. Diese Steuer wird nur für die armen Moslems von reichen Moslems erhoben. Derjenige, dessen Einkommen nur seinem Lebensunterhalt genügt, ist steuerfrei.

Die Pilgerfahrt darf und muß nur vom reichen, mit keiner Schuld belasteten Moslem unternommen werden, der imstande ist, seiner zurückgelassenen Familie für die Dauer der Pilgerfahrt genügende Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Sie wird einmal im Leben durch den Besuch der heiligen Stätte Mekka und ein Gebet am Arafat verrichtet. Falls die Fahrt nach Mekka mit Lebens-oder Krankheitsgefahr oder für den Pilger mit unerträglichen Schwierigkeiten verbunden ist, wird sie nicht unternommen. In diesem Falle ist es dem Pilger gestattet, einen anderen damit zu beauftragen und zur Pilgerfahrt zu schicken.

Die Einzelheiten und Durchführungsbedingungen dieser Pflichten sind in den Religionsbüchern zu finden. Es ist notwendig, diese Bücher zu lesen und zu studieren.

Die Anbetung im Islam geschieht zwischen ALLAH, dem Erhabenen, und dem Gläubigen. Nur ALLAH, der Erhabene bestraft oder begnädigt denjenigen, der diese Pflicht vernachlässigt oder fehlerhaft ausübt. Der Bestrafte wird aber das fürchterliche Feuer der Hölle zu spüren bekommen.

Wer wird immer und ewig in der Hölle bleiben? Derjenige der das Gebet vernachläßigt; derjenige, der diese oder die andere Sünde begangen hat? Nein, diese nicht, aber die Feinde ALLAHs, des Erhabenen, werden das ewige Feuer erleben. Der Sünder ist kein Feind ALLAHs, des Erhabenen, Er ist nur seiner Fehltat schuldig. Er ist wie das unartige Kind. Betrachtet es seine Familie als Feind? Sicher nicht, sie schilt ihn etwas wegen seines Betragens, aber sie liebt es weiterhin. So geschieht es auch mit dem sündigen Gläubigen.

Die Moslems glauben an ALLAH, der Erhabene, an Seine Propheten, heiligen Bücher, an Seine Engel, den Jüngsten Tag, an die Vorherbestimmung und an die Auferstehung. Sie glauben ferner, dass Gutes und Böses von ALLAH, dem Erhabenen, bestimmt werden und dass es nach diesem Leben auch ein Jenseits geben wird. Wir finden diese Glaubensgrundsätze auch in den anderen Eingottreligionen, die wir behandelt haben.

Wir haben oben erwähnt, dass die Anbetung eine Sache zwischen ALLAH, dem Erhabenen, und dem Menschen ist. Aber demjenigen, der andere betrügt, sich Rechte oder Güter anderer aneignet, dem Lügner, Betrüger, Quäler, dem Ungerechten, Heuchler, demjenigen, der dem Vater, der Mutter und den Älteren nicht gehorcht, sich gegen die Vorgesetzten und den Rechtsstaat auflehnt, kurzgefasst demjenigen, der die Gebote ALLAHs, des Erhabenen nicht durchführt und sich im eigenen Interesse am Recht anderer vergreift oder andere betrügt, vergibt ALLAH, der Erhabene, seine Sünde nicht, bevor der durch Freveltat Beschädigte selbst ihm seine Sünde vergeben hat. Sonst wird ALLAH, der Erhabene, solchen, die Menschen-und Tierrechte missachten ihre Sünden nicht vergeben und kein Gebet wird sie vor der Höllenqual retten.

Eins von den Menschenrechten ist auch, dass der Mann, der sich von seiner Frau scheiden lässt, ihr eine bestimmte Mitgift zahlen muß. Falls er das nicht tut, erlebt er dafür die Strafe im Diesseits und strenge Qual im Jenseits. Das wichtigste Menschenrecht, das den Menschen in die heftigste Qual versetzen wird, falls es nicht erfüllt wird ist, dass man den Dienst, Bekanntmachung der Gebote des Erhabenen für seine Verwandten und Nahverwandten und die Leute unter seiner Autorität vernachlässigt. Das ist damit gleichgestellt zu unterlassen, ihnen die islamische Religion zu lehren.

Es versteht sich leicht, dass derjenige, der die Leute unter seiner Autorität, seine Verwandten und andere Moslems durch Belastung, Qual oder durch Tricks daran hindert, ihre rituelle Gebete zu verrichten und ihre Religion zu lernen, ein Feind des Islams, ein Ungläubiger ist.

Der Moslem, der einem der vier bekannten Rechtsschulen nicht folgt, wird Anhänger der Irrlehre genannt. Es ist eine große Gefahr für die Moslems, dass die Verirrten die Glaubenslehre der Anhänger der Sunna mit ihren Worten und Schriften zu ändern und somit den Islam zu verfälschen versuchen.

Diese sollten noch im irdischen Leben ihre Sünden bereuen, den durch ihre Tat Betroffenen entschädigen und seine Verzeihung erlangen, auf die Gnade ALLAHs, des Erhabenen, vertrauen, sich derartiger Missetaten enthalten und durch viele gute Taten die Vergebung ihrer Sünden suchen. Nur dann wird ALLAH, der Erhabene, ihnen ihre Sünden vergeben.

Wir glauben, dass diejenigen, die der Menschheit nützliche Kenntnisse und Werke hinterlassen haben, am Ende ihres Lebens sich der göttlichen Rechtleitung erfreuen werden, obwohl sie Angehörige anderer Religionen waren. Die alten Moslems nannten solche Leute diejenigen, die ihre Religion geheim hielten und ehrten sie. Wir wissen nicht, ob diese Wohltäter der Menschheit, deren Unglaube nicht bestimmt ist, vor dem Tode den rechten Weg zu ALLAH, dem Erhabenen, den Islam fanden. Aber wenn sie von der Denkkraft die ihnen von ALLAH, dem Erhabenen geschenk wurde guten Gebrauch gemacht, der gesamten Menschheit, ohne jemandem Böses anzutun gedient und die Grundsätze anderer Religionen studiert haben, ist es wohl zu vermuten, dass sie den rechten Weg finden und gute Moslems werden.

Zum Beispiel: Bernard Shaw (1856-1950), ein bekannter Schriftsteller unserer Zeit, schreibte in einer seiner Schriften folgendes: “Der Islam ist die einzige Religion, die fähig ist, sich jedem Jahrhundert anzupassen. Es scheint mir, dass sie von dem künftigem Europa vom ganzen Herzen akzeptiert wird. Der Islam wird für das Europa von Morgen genauso annehmbar sein,” Dies zeigt, dass Shaw von Herzen den Islam annahm.

Der deutsche Denker und Schriftsteller Emil Ludwig (1881-1948) erwähnt in einem seiner Werke: “Ich machte eine Reise durch Ägypten. Eines Abends ging ich am Roten Meer zu Fuß. Plötzlich habe ich einen Gebetsruf in der Stille gehört. Mein ganzer Körper zitterte mir vor Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Plötzlich empfand ich den Wunsch, gleich ins Wasser zu springen, um die rituelle Waschung vor zunehmen, nach diesem erfrischenden Bad mich wie ein Moslem niederzuwerfen und ALLAH, dem Erhabenen, anzubeten.” Beweisst dies nicht, dass im Herzen des großen Schriftstellers, wenn auch vorübergehend, der Funke des Islams erwacht ist?

Auch Lord Hadley, der denselben Funken aufleuchten fühlte, sagte einst: “Nachdem er die schlichte, aber lichtumwobene Erhabenheit des Islams wahrnimmt, fühlt sich der Mensch, wie einer, der aus einer dunklen Höhle ins Tageslicht getreten ist.” Hadley hat also, allem Anschein nach, auch den Islam angenommen. Wenn solche Menschen sterben, ohne den rechten Glauben erreicht zu haben, wird ALLAH, der Erhabene, wegen der Verdienste, die sie der Menschheit erworben haben, sicherlich ihre Strafe vermindern. Dazu die heiligen Verse 7, 8 der Sure Silsal (Das Erdbeben) sinngemäß: “Und wer auch nur Gutes im Gewicht eines Stäubchens getan, wird es sehen. Und wer Böses im Gewicht eines Stäubchens getan, wird es sehen.” Die schlimmste der Bosheiten ist ungläubig zu sein. Auch derjenige, der nur für das Gute der Menschheit gestrebt, der Menschheit nützliche Entdeckungen und Werke hinterlassen und sein Leben oder seine Gesundheit aufopfernd für seine Mitmenschen unter den schwierigsten Umständen gearbeitet hat, wird doch nicht vor Strafe des Unlgauben verschont bleiben, wenn er als unläubig gestorben ist. Aber bei ALLAH, dem Erhabenen, wird die Strafe dessen, der jedes Böses begeht und zum Schein anbetet, sicher viel strenger ausfallen.

In der Geschichte des Osmanischen Reiches gibt es viele Befehlshaber, Wissenschaftler und Naturwissenschaftler, die vorerst Christen waren, aber sich später zum Islam bekehrten und ihm große Dienste erwiesen.

Ismail Hakkı Effendi aus Bursa, Friede sei mit ihm, ist einer der großen islamischen Gelehrten. Er starb dort 1137/1725. Seine zehnbändige Auslegung des heiligen Korans namens “Rûh’ul-Beyân” wird von allen islamischen Gelehrten, Friede sei mit ihnen allen, besonders hochgeschätzt. Zum Schluß der Auslegung des sechsten Kapitels bemerkt er: “Als in Anwesenheit meines gelehrten Scheichs erwähnt wurde, dass manche Christen und Juden alle Menschen mannhäftig behandelten und Gutes taten, erwiederte er: “Dies ist das Zeichen des Ewigglücklichen. Wir hoffen, dass diese den Glauben und die Einheit des Glauben finden werden und ihr Streben ein gutes Ende nehmen wird.” Diese Zeilen seines Kommentars erwähnen wir, um unserer oben erwähnten Ansicht Kraft zu verleihen.

Nun möchten wir uns mit denen befassen, die den Islam kritisieren und Fehler in ihm suchen. Diese heben folgende Einwände hervor:

1– “Der Islam genehmigt, dass ein Mann vier Frauen heiratet. Dies kann in keiner Weise mit unserem heutigen Familienbegriff und mit der Sozialordnung in Einklang gebracht werden.”

Wir möchten dies wie folgt beantworten: Der Islam entstand vor vierzehn Jahrhunderten. Zu dieser Zeit hatten die Frauen in Arabien, dem Geburtsort des Islams, überhaupt keine bürgerlichen Rechte. Jeder Mann konnte nach seinem Belieben mit einer unbegrenzten Anzahl von Frauen zusammenleben und lehnte jede Verantwortung gegen sie ab. Dass die Frau in Arabien gar keinen Wert hatte, können wir daran sehen, dass viele Familien ihre neugeborenen Töchter lebendig begruben. Der Islam beschränkte die Zahl der Frauen, mit denen ein Mann zusammenleben konnte, hinblicklich der damals herrschenden Umstände, erkannte den Frauen viele Rechte an, setzte schon vor der Heirat die Summe fest, die der Mann der geschiedenen Frau als Entschädigung bezahlen muss, um sie vor Elend zu bewahren. All dies zeigt, dass der Islam, wie manche Kritiker behaupten, “die Frau nicht erniedrigte”, sondern ganz im Gegenteil, ihre soziale Lage erhob. Diese Tatschen, die wir eben erklärt haben, stehen ausführlich ab Seite 324 des (arabischen) Buches namens Dhija-ül-Kulûb von Ishak Effendi aus Harput, welches er gegen die von den protestanischen Missionaren verbreiteten Verleumdungen und Legenden verfasst hat. Dieses Buch ist vom Hakîkat Verlag in türkisch unter dem Titel “Sie waren nicht imstande zu beantworten” veröffentlicht worden.

Zur heutigen Lage möchten wir folgendes bemerken: Der Islam gebot die Heirat des Mannes mit vier Frauen nicht, sondern tolerierte sie nur. Das heisst, mehr als eine Frau heiraten ist weder eine unentbehrliche noch eine empfohlene Vorschrift; sie ist nur zulässig. Mehmed Sichni Effendi erklärt zu Anfang des Kapitels Münakehât (Heiratskunde) seines Buches namens Nimetü’l-Islam: “Weder die Scheidung des Mannes von seiner Frau, noch die Heirat des Mannes mit vier Frauen, sind nach dem Islam nötig oder empfohlen. Es ist erst im Falle einer Notwendigkeit erlaubt. Weder Männer sind für die Heirat mit mehreren Frauen verpflichtet, noch die Frauen sind verpflichtet dafür, diese Heirat zu akzeptieren.” Wenn die Regierung etwas Zulässiges verbietet, dann verliert es seine rituelle Geltung und ist schon verboten, erfüllt zu werden. Denn der wahre Moslem widerspricht dem Gesetz nicht und begeht keine gesetzwidrige Tat. Der Moslem ist ein Mensch, der anderen und sich selbst keinen Schaden zufügt. Darüber hinaus muß derjenige, der ein zweites Mal heiraten möchte, wirtschaftliche und soziale Bedingungen erfüllen, welche die Rechte und Freiheiten der ersten Frau schützen. Er muss auch die Rechte and Freiheiten seiner nächsten Frauen erfüllen. Die Heirat mit mehreren Frauen verbietet der Islam demjenigen, der wirtschaftliche und soziale Möglichkeiten nicht besitzt und nicht imstande ist, die Rechte mehrerer Frauen zu beachten. Wenn er darauf verzichtet, eine zweite Frau zu heiraten, um sich mit seiner ersten Frau zu versöhnen, wird dies als gute Tat anerkannt. Es ist verboten, das Gefühl der ersten Frau zu verletzen. Unter den schwierigen Lebensverhältnissen des zwanzigsten Jahrhunderts können nur wenige dieser Bedingungen erfüllen. Es ist dadurch klar, dass heute die Heirat mit einer zweiten Frau nicht mehr als toleriert angesehen werden kann. Der Islam erkennt an, dass die Vorschriften, die mit Sitten und Gebräuchen eng verbunden sind, sich mit der Zeit ändern, und deshalb hat heute fast jeder Moslem nur eine Frau.

Nun möchten wir auch die Praxis anderer Länder und Religionen näher betrachten: In den anderen heiligen Büchern ist es genehmigt mehrere Frauen zu heiraten. Die Propheten David und Salomo hatten viele Frauen und Sklavinnen. Im Alten Testament, das die Christen und die Juden für heilig halten, wird dies bestätigt. [Das Erste Buch Mose (Genesis) 30; Das Zweite Buch Mose (Exodus) 21; Das Fünfte Buch Mose (Deuteronomimum) 21 und Samuel 1-2] wird die Polygamie gestattet. Die judischen Propheten David und sein Sohn Salomo hatten viele Frauen und Sklavinnen. Die Oströmischen Kaiser waren auch polygam. Die alten deutschen Kaiser, z.B. Friedrich Barbarossa (1152-1190) war zugleich mit drei oder vier Frauen verheiratet. Bei den Eskimos kann der Mann, durch Einwilligung seiner Frau, eine zweite Frau nehmen. Die im Jahre 1830 in den Vereinigten Staaten von den Christen gegründete Mormonensekte gestattet die Polygamie. (Doch die heutigen amerikanischen Gesetze verbieten es.). In Japan kann der Mann auch heute mehr als eine Frau heiraten.

Also ist es ein großes Unrecht, den Islam der Polygamie zu beschuldigen, denn viele Länder und Religionen haben die Polygamie anerkannt. Der berühmte Schriftsteller John Milton (1608-1674) bemerkt: “Warum sollte die Polygamie eine Praxis, die weder im Alten noch im Neuen Testament verboten ist als etwas Schamhaftes oder Ehrenwidriges angesehen werden? Alte Propheten hatten immer zahlreiche Frauen. Also ist die Polygamie kein Ehebruch, sondern eine mit dem heiligen Gesetz und dem öffentlichen Gewissen in Einklang stehende Praxis.” Der weltbekannte Denker und Schriftsteller Montesquieu (1689-1735) meint: “Wenn wir in Betracht ziehen, dass in den heißen Ländern die Frauen sich körperlich schnell entwickeln, aber auch schnell altern, ist es ganz natürlich, dass Männer in diesen Ländern mehrmals heiraten.” Doch wie wir bereits erwähnt haben, ist heute die Polygamie in islamischen Ländern fast verschwunden, weil die Lebensverhältnisse schwieriger wurden.

2- “Der Islam befehle den Moslems im Namen der Religion die Unlgäubigen zu töten, ihre Länder zu verwüsten, deren Bevölkerung niederzumetzeln und nennen dies “Dschihad” (Heiliger Krieg).”

Diese Behauptung ist völlig falsch. Das Ziel des Heiligen Krieges im Islam ist nicht die Verwüstung anderer Länder und die Austrottung ihrer Bevölkerung, sondern die Verbreitung und Verteidigung der Religion und dies wird nie durch Zerstörung und Quälerei erreicht. Der Islam schreibt dem Gläubigen vor, sich nur gegen einen Angriff zu wehren und zu kämpfen. Aber die Christen haben, wie oben ausführlich erwähnt wurde, sich vor keiner Mordtat zurückgeschreckt und trotz der Gnade und Erbarmen einprägenden Worte des heiligen Propheten Jesus, jede Art von Gewalt angewandt. Die Weltgeschichte ist voll mit ihren Grausamkeiten. Es ist ein Gebot ALLAHs des Erhabenen im Frieden die Waffen, der Ungläubigen, zu erforschen, sie zu erlernen und sie zu produzieren. Eine Regierung die dieses Gebot nicht beachtet, wird sich nicht dem Islam gemäß verhalten haben, da die Vernachlässigung dieses Gebotes dazu führen kann, dass tausende von Muslims den Märtyrertod finden und somit dem Islam großer Schaden zugefügt wird. Der wahre Moslem dagegen greift niemand an. Wenn jemand ihn oder seine Religion angreift, ermahnt er ihn durch sanfte Worte zur Tugend. Wenn das ohne Erfolg bleibt, wendet er legitime Mittel an. Das Gericht kann ein gerechtes Urteil fällen. Wenn er durch das Gericht sein Recht hat erhalten können, kümmert er sich um seine eigenen Angelegenheiten und darf nicht mit den Angreifern zusammen sein. Wenn trotzdem sein Gut oder Heim überfallen wird, wandert er aus, d.h., er verlässt die Stadt. Wenn es ihm unmöglich ist, irgendwohin auszuwandern, verlässt er diesmal das Land. Wenn er kein islamisches Land findet, in das er auswandern kann, dann wandert er in das Land der Ungläubigen aus, wo Menschenrechte beachtet werden. Der Moslem verletzt keinen durch Wort und Tat. Er vergreift sich nicht am Vermögen und an die Ehre anderer. Heiliger Krieg des Islams, heißt allen Menschen den Islam, die wahre Religion ALLAHs, des Erhabenen, mitzuteilen. Im Islam geschieht dies in der Regel durch sanfte Predigt und musterhaftes Benehmen. Nur dann wenn ein grausamer und ruchloser Diktator seinem Volk mit Gewalt den Weg zum Islam sperrt, wird er mit dem Schwert des Islam aus dem Weg gräumt. Zuerst sollte man sie ermahnen, dann sollte man sie aufrufen in den Islam zutreten. Wenn sie sich dem weigern, so rufe man sie auf die islamische Herrschaft anzunehmen, indem sie ihre Kopsteurer zahlen. Wenn auch dieses verweigert wird, sollte man dieses Hinderniss gewaltätig abschaffen. Den heiligen Krieg mit Waffengewalt führt übrigens nicht der einzelne Moslem, sondern der islamische Staat.

Im heiligen Koran heisst es: “Es sei kein Zwang im Glauben.” [Die Sure Bakara (Die Kuh), Vers 256] Die Moslems versuchten nie, ganz im Gegensatz zu den Christen, die jedes Mittel als gerecht ansahen, durch Zwang oder unter Bestechung neue Gläubige anzuwerben. Wer es will, bekehrt sich zum Islam freiwillig. Die Moslems geben durch ihre sanftmütige, logische und vernünftige Worte b.z.w. ihre guten Eigenschaften, dazu Anlass, dass sie freiwillig in den Islam eintreten. Diejenigen, die sich nicht zum Islam bekehren wollen, leben im Schutze des islamischen Staats als Nichtmuslim. Sie haben dabei die Rechte und Freiheiten der Moslems und verrichten die Rituale und Vorschriften ihrer eigenen Religionen. So wird es ab Seite 293 des Buches Dhija-ül-Kulûb (Sie waren nicht imstande zu beantworten) berichtet.

In der 70. Geschichte des arabischen Buches “Menâqıb-ı Tschichâr yâr-ı güzin (Erzählungen) wird folgendes berichtet: “Eine Handelskarawane übernachtete einst ausserhalb von Medina. Die ganze Karawane war vor Übermüdung in einen tiefen Schlaf gefallen. Der Kalif Omar bemerkte sie, als er die Stadt besichtigte. Er kam zum Haus von Abdu’r-Rahmân ibn Avf’s und sagte: “Heute ist eine Karawane gekommen. Sie sind alle Ungläubige, aber sie haben bei uns Unterkunft gesucht. Sie besitzen viele wertvolle Güter. Ich fürchte, dass andere Reisende sie ausplündern mögen. Komm, wir werden sie zusammen bewachen.” Sie hielten bis zum frühen Morgen Wache und gingen dann zum Morgengebet in die Moschee. Ein Mitglied der Karawane war inzwischen erwacht und hatte den Vorgang bemerkt. Er ging hinter ihnen her, fragte überall herum und erfuhr zuletzt, dass einer der freiwilligen Wächter der Kalif Omar, Friede sei mit ihm, selbst war. Er kehrte zurück und erzählte es den übrigen. Als sie von der Güte und Sorgfalt des erhabenen Kalifen Omar erfuhren, der die oströmischen und persischen Heere geschlagen, tausende von Städten erobert und sich durch seine Gerechtigkeit ausgezeichnet hatte, sahen sie ein, dass der Islam die wahre Religion ist. Alle bekehrten sich gern zum Islam.”

Im Menâqıb wird noch folgendes erzählt: “Sa’d ibni Ebu Wakkas, Friede sei mit ihm, der unter St. Omars, Friede sei mit ihm, Kalifat Befehlshaber der Ostfront war, wollte in der Stadt Kûfe ein Schloß bauen lassen. Er wollte dazu, das seinem Grundstück angrenzendes Haus eines Persers aufkaufen. Der Perser wollte aber sein Haus nicht verkaufen. Daraufhin suchte der Perser den Rat seiner Frau. Diese sagte: ‘In Medina befindet sich ihr Kalif. Geh und beklage dich beim Kalifen über die Ungerechtigkeit, die uns der Wakkas zugefügt hat.’ Der Perser kam nach Medina und suchte vergebens den Palast des Kalifen. Schliesslich sagte man ihm: ‘Der Kalif hat keinen Palast. Er befindet sich übrigens jetzt ausserhalb der Stadt.’ Daraufhin suchte er ihn draussen, aber traf nirgendwo Soldaten oder Wächter an. Plötzlich bemerkte er jemanden, der auf der nackten Erde eingeschlafen war. Er weckte ihn und fragte: ‘Hast du den Kalifen gesehen?’ In der Tat war dieser kein anderer als der Kalif selbst. Daraufhin erkundigte sich St. Omar, Friede sei mit ihm, über die Beschwerden des Mannes und sagte darauf: ‘Ich bin der Kalif. Komm mit mir ins Haus.’ Zu Hause war aber kein Schreibpapier vorhanden. Omar erblickte einen trockenen Schulterblattknochen und schrieb darauf: “Bismi’llâhi’r-rachmâni’r-rachim; O Sa’d, verletze das Recht des Persers nicht! Andernfalls sollst du sofort zu mir kommen!’ Der Perser nahm den Knochen und kehrte zurück. Seiner Frau sagte er: ‘Alle ist Mühe umsonst! Wenn ich diesen Knochen zum Befehlshaber Sa’d bringe, wird er glauben, dass ich mich über ihn lustig mache und sehr wütend sein!’ Aber auf das Drängen seiner Frau ging er doch zu Sa’d. Sa’d saß mit seinen Soldaten zusammen und unterhielt sich freudig. Aber sein Auge blieb plötzlich am Knochenstück haften, das der Perser ihm entgegenstreckte. Er erkannte sofort die Handschrift des Kalifen Omars, Friede sei mit ihm, und erbleichte plötzlich. Jeder war über diese Wendung überrascht. Plötzlich flehte Sa’d, Friede sei mit ihm, den Perser an: ‘Ich bin bereit, jeden Wunsch von dir zu erfüllen. Aber bitte schick mich nicht zu Omar, Friede sei mit ihm, denn seine Bestrafung kann ich nicht überstehen?’ Dem Perser war, als würde er vor dem Flehen des Befehlshabers sein Bewusstsein verlieren. Nachdem er sich von seinem Staunen erholt hatte, bekannte sich der Perser zum Islam. Denjenigen, die ihn fragten: ‘Wie hast du freiwillig den Islam angenommen?’ erwiderte er: “Ich habe ihren Kalifen gesehen. Er hatte sich in eine geflickte Jacke gehüllt und war auf dem Boden eingeschlafen. Doch ich sah, wie die großen Befehlshaber vor ihm zitterten. Es leuchtete mir ein, dass der Islam die wahre Religion ist. Nur Angehörige einer solchen Religion könnten einem Feueranbeter (Mazdaisten) wie mir Gerechtigkeit erweisen.”

Der Historiker Professor Schiblii Nu’mâni, der Vorstand des indischen Rates namens Nadwat al-Ulamâ, der Autor des bekannten Buches Al-Intiqâd, starb im Jahre 1332 (1914). Ein anderes Buch von ihm in Urdu Al-Faruq wurde von der Mutter von Serdâr Asad’allah Khan, der Schwester von Nadir Schah, dem Herrscher von Afghanistan, ins Persische übersetzt und auf Befehl von Nadir Schah in Lahor 1352 (1933) gedruckt. Er berichtet in seinem Buch Al-Faruk: “Der islamische Befehlshaber Ebu Ubayda ibn Dscharrah, Friede sei mit ihm, der das große Heer des römischen Kaisers Heraklius in Flucht geschlagen hatte, ließ in jeder eroberten Stadt die Befehle des Kalifen Omar, Friede sei mit ihm, ausrufen. Als die Stadt Humus eingenommen wurde, liess er seine Boten ausrufen: ‘Hört ihr Byzantiner! Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, und auf den Befehl unseres Kalifen Omar haben wir auch diese Stadt erobert. Ihr seid frei in eurem Handel und Glauben. Niemand wird eurer Leben, eure Ehre oder Güter antasten. Die Gerechtigkeit des Islams wird auch euch schützen und eure Rechte werden verschont bleiben. Gegen den Feind von aussen werden wir euch genauso wie die Moslems verteidigen. Für diesen Dienst verlangen wir von euch an Stelle von Armensteuer, die von Moslems bezahlt werden, nur einmal im Jahr ein Tribut zu zahlen. ALLAH, der Erhabene, befehlt, dass wir euch dienen und dagegen Tribut abnehmen![Als Tribut bezahlt der Arme 40, der Mittelständige 80, der Reiche 160 Gramm Silber oder den Gegenwert in Gut oder Getreide. Von Frauen, Kindern, Kranken, sehr armen und alten Leuten, sowie von Religionsgelehrten wird kein Tribut verlangt.]

Die Bevölkerung von Humus bezahlt ihre Kopfsteuer freiwillig dem Schatzmeister der Staatskasse Habib ibn Müslime. Als aber bekannt wurde, dass Heraklius ein großes Heer aus allen Provinzen gesammelt hatte und einen Angriff gegen Antiochien vorbereitete, wurde beschlossen die Garnison von Humus nach Yarmük zu verlagern, um das dortige Heer zu verstärken. Ebu Ubayda, Friede sei mit ihm, ließ daraufhin durch seine Boten folgendes ausrufen: ‘Hört ihr Christen! Ich hatte versprochen, euch zu dienen und euch zu verteidigen. Dagegen hatte ich von euch Kopfsteuer einkassiert. Jetzt aber muß ich auf den Befehl des Kalifen, den gegen Heraklius kämpfenden Waffengenossen Hilfe leisten. Unter diesen Umständen werde ich mein Versprechen nicht einhalten können. Deshalb wendet euch an die Staatskasse und verlangt eure Kopfsteuer zurück! Eure Namen und die bezahlten Beträge sind im Schatzregister niedergeschrieben!’ Dassselbe geschah in vielen syrischen Städten. Als die Christen die Gerechtigkeit und Güte der Moslems wahrnahmen, freuten sie sich sehr, dass sie von den langjährigen Qualen und Grausamkeiten der oströmischen Kaiser endlich befreit waren. Sie weinten vor Freude. Viele bekehrten sich freiwillig zum Islam. Einige auskundschafteten im Auftrage des Islams, die Bewegungen der oströmischen Heere. So erhielt Ebu Ubayda, Friede sei mit ihm, täglich jede Auskunft über die Lage des Heeres von Heraklius. Im großen Sieg von Yarmuk spielten diese freiwilligen Spione eine große Rolle. Die Entwicklung und Verbreitung der islamischen Staaten ist nie durch Mord und Agression erreicht worden. Die leitende Kraft, welche diese Staaten zusammenhielt, war die Macht des Glauben und die Macht, der im Islam vorhandenen Moraltugenden wie Gerechtigkeit, Güte, Aufrichtigkeit und Selbstaufopferung.

Zivilisation heißt nicht, blindlings den Glauben, die Bräuche und Unsitten des Westens nachzuahmen. Das würde nur die Struktur der moslemischen Völker zerstören. Eine solche Zerstörung kann nur der Feind des Islams wünschen. Der Islam gestattet dem Moslem nie, seine Zeit untätig zu vergeuden. Er befiehlt den Moslems in jedem Bereich der Wissenschaft Fortschritte zu erzielen, Entdeckungen von Angehörigen anderer Religionen kennen zu lernen und auch selbst anzuwenden. Er fordert, dass sie in der Landwirtschaft, im Handel, in der Medizin, der Chemie und in der Kriegsindustrie den Vorrang vor anderen haben. Der Moslem prüft jedes technische Erzeugnis anderer Völker und erlernt ihre Anwendungs-und Herstellungsweise, aber er ahmt ihre verfälschte Religion und Unsittlichkeiten nicht nach.

Ignatief, der lange Jahre im Osmanischen Reich als russischer Botschafter tätig war, veröffentlichte in seinen Erinnerungen den Brief, den Patriarch Gregorius, der Hauptplaner des griechischen Aufstandes von 1821, während des Sultanats von Mahmut II, Friede sei mit ihm, dem russischen Zaren Alexander geschrieben hatte. Der Inhalt ist sehr beachtlich:

“Es ist unmöglich, die Türken materiell zugrunde zu richten, denn die Türken sind Moslems und deshalb sehr geduldige und widerstandsfähige Leute. Sie sind sehr stolz und gläubig. Diese Eigenschaften entstehen durch die Verbundenheit an ihre Religion, Abfindung mit dem Schicksal, die Stärke ihrer Traditionen und der Verpflichtung zur Gehorsamkeit gegen den Sultan, die Staatsmänner, Befehlshabern und gegen den Eltern.

Die Türken sind intelligent und auch fleissig. Sie können alle Schwierigkeiten überwinden, wenn sie von gerechten Führern geführt werden. Sie sind sehr genügsam. All dies, sogar ihre Tapferkeit verdanken sie der Güte ihrer Sitten und Traditionen und der Festigkeit ihres Charakters.

Wir müssen vorerst das Gehorsamgefühl der Türken vernichten, ihre moralischen Eigenschaften verderben und ihren religiösen Glauben schwächen. Der kürzeste Weg dazu ist, sie an fremde Ideen und Verhaltensweisen zu gewöhnen, die ihren Traditionen widersprechen. Wenn ihre Moral ins Schwanken gerät, wird auch die wahre Kraft der Türken, die es ihnen bis jetzt ermöglicht hatte, gegenüber sehr mächtige, zahlreiche Heere den Sieg zu erringen, erschüttert sein und uns in die Lage setzen, sie durch materielle Überlegenheit zugrunde zu richten. Deshalb genügen nicht nur Siege auf dem Schlachtfeld, um das Osmanische Reich zu liquidieren. Ganz im Gegenteil, der Kampf kann nur den Ehrensinn der Türken anfeuern.

Wir müssen unser Zerstörungswerk vollenden, ohne dabei den Türken irgend etwas merken zu lassen.”

Aus diesem Brief sollten wir eine Lehre ziehen. Obwohl noch vieles vom Inhalt zu lernen ist, möchten wir insbesondere auf die oben erwähnten zwei Hauptthemen aufmerksam machen:

1) Die Türken an fremde Ideen und Gebräuche gewöhnen, um ihre Festigkeiten in Glauben und in der Religion erschüttern zu können.

2) Ihre geistigen Fähigkeiten unbemerkt verderben.

Diese Ziele sollten durch die Nachahmung des Glaubens, der Gebräuche und Sittenlosigkeiten des Westens erreicht werden!

Der englische Wissenschaftler Lord Davenport, der alle Religionen gründlich studiert hatte, schreibt in seinem Buch “Der Prophet Muhammed und der Koran”, das Anfang unseres Jahrhunderts in London gedruckt wurde:

“Der Islam verbreitete sich in kurzer Zeit, da er auf hoher Ethik bestand. Die Moslems haben, die sich ihrer Waffengewalt beugenden Geistlichen anderer Religionen, immer mit Toleranz behandelt. Jurieu sagt: ‘Nie kann das Verhalten der Moslems gegen Christen mit dem Verhalten des Papstes oder der christlichen Herrscher gegen Andersgläubige verglichen werden. Zum Beispiel wurden am 24. August des Jahres 980 (1572) am Bartholomäustag sechzigtausend Hugenotten, Protestanten auf die Veranlassung von Charles IX. und von seiner Frau, Königin Chatherine von Medicis, ermordet. Dieses Ereignis steht als “Die Pariser Bluthochzeit” in der Geschichte geschrieben. (Wie bekannt, war Bartholomäus einer der zwölf Apostel und wurde im Jahre 71 im Laufe einer Missionsreise (vom armenischen König Sanadrug) in der Nähe von Erzurum ermordet.) Das Blut der Christen, das diese auf solche Weise vergossen haben, übersteigt bei weitem das Blut, welches die Moslems im Krieg gegen die Christen vergossen haben. Deshalb müssen wir die auf diese Weise getäuschten Menschen von dem Fehlglauben, dass der Islam eine grausame Religion sei, befreien. Solche Behauptungen entbehren jeder Grundlage. Verglichen mit den fürchterlichen, bestialischen Folterungen der päpstlichen Gerichte, sind die Moslems gegen Andersgläubige so sanft wie eine Taube gewesen.’

Chetfild sagt: “Falls die Araber, Türken und andere Moslems gegen die Christen dieselben Verfolgungen und Grausamkeiten verübt hätten, welche die Christen gegen Moslems verübt haben, wäre heute im Osten kein Christ übriggeblieben.”

Der Islam ist eine, mitten im Sumpf des Aberglaubens und der Legenden anderer Religionen aufgewachsene zarte Blume. Sie ist das Symbol der logischen Klarheit und geistigen Erhabenheit.

Milton meinte: “Nachdem Konstantin die Kirche bereicherte, hatte sich die Geld-und Herrschsucht der Geistlichen vergrössert. Den Preis bezahlte zuletzt das Christentum, welches in Sekten zerfiel.”

Der Islam rettete die Menschheit vor der erschütternden Tragödie, ‘den Götzen Menschen zu opfern’. Er hat das Menschenopfer durch das Gebet und den Almosen ersetz und auf diese Weise die Menschen zu guten Taten angespornt. Dadurch wurde auch das Fundament der Sozialgerechtigkeit gesetzt und der Islam verbreitete sich über die ganze Erde, ohne Waffengewalt. (Das ist der wahre Heilige Kampf des Islams).

Wir können behaupten, dass kein anderes Volk wie die Moslems die Wissenschaft respektiert und gefördert hat. Viele Hadithen des heiligen Propheten bekunden diese Tatsache. Der Islam hat die Wissenschaft höher als das Vermögen geschätzt. Muhammed, Friede sei mit Ihm, hat die Wissenschaft mit aller Kraft gefördert und seine nahen Anhänger haben denselben Weg befolgt.

Die Gründer der Grundlagen der heutigen Zivilisation und Wissenschaft, die Schützer der wissenschaftlichen Literatur sind die Moslems, unter der Herrschaft der Omaijjaden, Abbasiden, Gasnewiden, Seldschuken und Osmanen gewesen.”

Zahlreiche Exemplare des englischen Buches von Davenport, von dem wir einige Zeilen oben erwähnt haben, wurden von Missionären gesammelt und vernichtet. Der Heiligen Kampf des Islams wird im zweiten Band des Buches Idhar al-Hak von Rachmatullah Effendi aus Indien ausführlich geschildert.

3) Manche Leute sagen: “Im Islam gilt der Koran gleichzeitig als Gesetzbuch. Im Koran befinden sich aber manche Strafregeln, die heute als sehr streng und grausam betrachtet werden müssen, wie zum Beispiel das Abschneiden der Hand des Diebes.”

Auch diese Behauptung ist völlig falsch. In der Tat finden wir im heiligen Koran diese Regel. Aber damit ist nicht der Kleindieb, sondern der mit Gewalt Häuser angreifende und plündernde Räuber gemeint. Im heiligen Koran wird befohlen, dass solchen die Hand abgeschnitten wird. Ihre Anwendung ist aber mit strikten Bedingungen verbunden. Wenn diese nicht bestehen, wird die Hand des Täters, zum Beispiel wie oben angeführt, des Kleindiebes, nicht abgeschnitten. St. Ali, Friede sei mit ihm, befahl während er Kalif war, dass denjenigen, die wegen Hungersnot Nahrungsmittel stahlen, die Hand nicht abgeschnitten werden sollte. Wenn diese Regel heute in einigen sogenannten islamischen Staaten falsch angewendet wird, ist die Schuld nicht dem Islam zuzuschieben, sie liegt aber bei denen, die seine Regeln falsch verstehen und sie falsch anwenden. In den islamischen Staaten, die den Islam richtig und nach seinem Sinn auslegen, es richtig anwenden und sich genau danach richten, stellte sich kein Anlaß zur Anwendung dieser Strafregel ein. Denn in den islamischen Staaten wurde kein solcher Vorfall erlebt. Der Grund dafür sind die schweren Strafen, die im heiligen Koran für die obenerwähnten Delikten verkündet sind. In den islamischen Staaten dürfen auch die Richter die “Had” genannten Strafen nicht verzeihen. Die Verbrecher, die eine von diesen Strafen verdient haben, werden in aller Öffentlichkeit bestraft. Dies schreckt tatsächlich andere ab, solche Delikte zu begehen.

Jetzt möchten wir die Bibel, die die Christen in der Hand haben, durchblättern: Im Evangelium nach Matthäus (18/8) finden wir folgende Zeilen: “Jesus sagte: ‘Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, dann schlage sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, mit nur einer Hand oder einem Fuß bei ALLAH, dem Erhabenen, zu leben, als mit beiden Händen und Füssen ins ewige Feuer geworfen zu werden.’ ” Der vierzehnte Vers des einunddreizigsten Kapitels des zweiten Buches “Exodus” lautet: “Beachtet also den Sabbat! Er soll euch ein heiliger Tag sein. Wer an diesem Tag irgendeine Arbeit tut, und ihn dadurch entweicht, hat sein Leben verwirkt und muß getötet werden.”

Dies zeigt, dass auch die Bibel d.h. Thora und Evangelium angemessen findet, dass dem Übeltäter die Hand oder der Fuß abgeschnitten wird. Das Arzneimittel, das dem Kranken vom Arzt vorgeschrieben wird, kann ihm bitter fallen. Es ist auch möglich, dass der Kranke das vorgeschriebene Mittel für nutzlos, sogar schädlich hält. Jedoch wird er geheilt, wenn er in vollem Vertrauen zu ihm ist. So hat ALLAH, der Allerhalter vorgeschrieben, dass dem Einbrecher unter bestimmten Bedingungen die Hand abgeschnitten wird, da das gegen die Neigung zu Diebstahl das beste, abschreckende sogar verhindernde Mittel ist. Der wahre Moslem lügt nicht und stiehlt aufgrund seines guten Charakters nicht. Dass einem Einbrecher die Hand abgeschnitten wurde, veranlasst auch Menschen mit schwachem Charakter, auf solche Missetaten zu verzichten. Die geistige Krankheit des Diebstahls wird also dadurch geheilt. Die Menschen befreien sich von der Unruhe, dass ihre Waren gestohlen oder beschädigt werden könnten. Und solche Fälle gibt es nur sehr selten oder gar nicht.

4) “Der Islam nimmt dem Menschen seine Entschlusskraft, verbindet alles mit dem Schicksal, was zu Faulheit und Trägheit führt.”

Auch diese Behauptung ist verfehlt. Der Islam befiehlt im Gegenteil den Menschen, immer zu arbeiten, von ihrer Intelligenz rechten Gebrauch zu machen, alles Neue zu lernen, alle erlaubte Mittel zu verwenden, um Erfolge zu erzielen und nie zu erschlaffen. ALLAH, der Erhabene, erwartet von seinen Dienern, dass sie in ihren Sachen die Fähigkeiten, die Er ihnen geschenkt hat, gut verwerten und entsprechend handeln.

Das Schicksal ist alles andere als Fatalismus. Nur dann, wenn der Moslem in irgendeiner Angelegenheit seine ganze Intelligenz und den nötigen Fleiss verwendet und alles Menschenmögliche getan hat und sein Streben trotzdem erfolglos geblieben ist, sollte er, ohne dadurch in Verzweiflung zu geraten, das Ergebnis als Vorherbestimmung, Schicksal betrachten. Nichts tun, nichts wissen, nichts lernen und nur faul herum sitzen wird als schwere Sünde angesehen. ALLAH, der Erhabene, warnt im 40. heiligen Vers der Sure El-Nedschm (Der Stern): “Und dass der Mensch nur empfangen soll, wonach er sich bemüht hat.”

Wenn wir später den Stand der Wissenschaften und der Technik im Islam behandeln, werden wir sehen, wie die Moslems das Lernen und die Arbeit hochschätzten.

Wie bereits erwähnt, können Menschen manchmal ihr Ziel nicht ganz erreichen, obwohl sie alles versucht und großen Fleiß gezeigt haben. Dann sollten sie eingestehen, dass es eine höhere Macht gibt, die ihr Schicksal leitet. Das Schicksal ist zur gleichen Zeit eine große Trostquelle. Der Moslem, der sagt: “Ich habe meine Pflicht getan, dies soll aber mein Schicksal sein,” verzweifelt nicht an allem, obwohl sein Versuch erfolglos geblieben ist und setzt seine Tätigkeit mit voller innerer Ruhe fort. Die Sure El-Inschirach (Die Aufschliessung) besagt sinngemäß:

“Wahrlich mit dem Schweren kommt auch das Leichte, mit Drangsal kommt auch Genüge. Wenn du (dein Gebet) vollendet hast, dann mühe dich (um die Verbreitung deines Glaubens) und flehe demütig zu deinem Schöpfer.”

Der Sinn der Sure ist, dass man seine Tätigkeit fortsetzen muss, ohne vor einem Misserfolg zurückzuschrecken. Angehörige anderer Religionen oder Atheisten, die nur materielle Errungenschaften schätzen, verlieren vor solcher Lage alle Hoffnung, allen Mut und Arbeitswillen und machen keinen Versuch, sich wieder aufzuraffen. Nach dem zweiten Weltkrieg hat die ganze Welt angefangen, an das Schicksal zu glauben. In vielen europäischen und amerikanischen Veröffentlichungen fanden wir diese Überzeugung: “Wie recht war das Schicksal der Moslems! So sehr wir streben, können wir manchmal das Schicksal nicht wenden.” Derjenige, dem ein Unglück geschehen ist, der seine Geliebten, sein Hab und Gut verloren hat, kann sich nur durch den Glauben an das Schicksal, durch sein Vertrauen zu ALLAH, dem Erhabenen, ein neues Leben aufbauen. Vertrauen zu ALLAH, dem Erhabenen, zu haben, ist die grösste Trostquelle. Aber wir müssen wiederholen, dass der Mensch vorerst den Vorschriften des Islams folgt, von seiner Intelligenz vollen Gebrauch macht, alle menschensmöglichen Maßnahmen trift und daraufhin sich anvertraut.

5) Sie sagen: “Der Islam verbietet den Zins und gerät dadurch mit dem heutigen Wirtschaftssystem in Widerspruch.”

Auch dies ist eine völlig unbegründete Behauptung. Der Islam verbietet weder den Verdienst noch das Leihen und noch das Pachten, sondern die Zinswucherei. Der Verdienst, der durch ein Handelsgeschäft auf erlaubter Weise verdient worden ist, stellt im Islam einen ehrlichen Gewinn dar, denn er muss als eine Art “Kapitalrente’ angesehen werden. Der Islam verbietet den ehrlichen Gewinn nicht, sondern fordert ihn. Der heilige Prophet sagte: “ALLAH, der Erhabene, mag den rechtschaffenen Händler. Der rechtschaffene Händler ist SEIN Geliebter” St. Muhammed war in seinen jungen Jahren Händler. Dass derjenige der sein Kapital selbständig zu verwerten nicht imstande ist, sein Geld einem Freund, einer Bank oder einem Unternehmen anvertraut und sich den gewonnenen Verdienst assoziiert, steht mit der Handelsethik des Islams keineswegs in Widerspruch, sondern nimmt im Handelssystem des Islams einen wichtigen Platz ein. Die Rente, die er als Inhaber der Aktie einer Handelsbank bezieht, ist nach den Regeln des Islams, völlig erlaubt. Die Banken, die nach Verteilung von reinem Gewinn und ohne Zinsberechnung arbeiten, sowie ihre Vorteile und Nutzen, stehen in unserem Buch namens Seâdet-i Ebediyye (englische Ausgabe: Endless Bliss) umfassend geschrieben. Die Sure Mâida des heiligen Korans berichtet, dass der Zins, den der Islam verbietet, auch in der Thora als verboten verkündet worden ist. Zum Beispiel steht in den 19. und 20. Versen des 23. Kapitels, im Teil Deuteronomium, folgendes: “Wenn du einem anderen Israeliten Geld oder Getreide, oder sonst etwas leihst, darfst du dafür keinen Zins verlangen. Von einem Ausländer kannst du Zinsen abziehen.”

6) Nach einer Behauptung sei der Islam gegen die Wissenschaft und Technik.

Wie kann der Islam gegen die Wissenschaft sein? Der Islam ist die Wissenschaft selbst. In vielen Suren des heiligen Korans wird die Wissenschaft gefördert und der Wissenschaftler gelobt. Zum Beispiel in der 39. Sure “Al Sumar” (Die Scharen) (Vers: 12.) wird sinngemäß gefragt: “Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen? Nur die Verständnissen lassen sich warnen.”

Die heiligen Hadithe des Propheten Muhammed, die großen Wert auf Wissen legen, sind zahlreich und auch dem Angehörigen anderer Religionen bekannt. Zum Beispiel in den Büchern “Ihyâa’l-’Ulûm” (Belebung der Wissenschaften) und Mawdu’âta’l-’Ulûm (Schatz der Wissenschaften) wird, um den Wert der Wissenschaft hervorzuheben, folgende heilige Hadith erwähnt: “Erwerbt Wissen, selbst wenn es aus China bezogen werden muss.” Das heißt, der Moslem sollte sich nicht scheuen, die Wissenschaft sogar in der fernsten Ecke der Welt und tief im Lande der Unläubigen zu studieren. Er sollte keine Neuerung ablehnen, weil sie “Erfindung der Ungläubigen” ist. In heiligen Hadith wird befohlen: “Strebt und lernt von der Wiege an bis zum Grabe.” Diesem Befehl gemäß muss jeder vom Kind bis zum Greis arbeiten und seine Kenntnisse erweitern. Eine weitere Hadith lautet “Strebt nach weltlichem Leben, als ob ihr ewig leben könntet, strebt nach dem Jenseits, als wenn ihr morgen sterben würdet!” Eine heilige Hadith besagt: “Die bewusste Anbetung ist viel vorzüglicher als die unbewusste Anbetung.” Eine andere Hadith bedeutet: “Der Satan fürchtet sich vor einem Gelehrten mehr als vor tausend ungelehrten Frommen.”

Im Islam kann die Frau ohne Erlaubnis des Gatten, ausser der obligatorischen Ersten, keine weitere Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen, weder zu Besuch noch auf eine Reise gehen. Es ist ihr aber erlaubt, wenn der Gatte nicht zu lehren imstande ist oder ihr das Lernen nicht gestattet, ohne seine Genehmigung studieren zu gehen. Wie man sieht, ist im Islam für die Frau die unerlaubte Pilgerfahrt, selbst wenn sie im Namen ALLAHs, des Erhabenen, zur Anbetung unternommen wird, eine Sünde, aber der unerlaubte Studiengang wird nicht als Sünde betrachtet. Wie unser Prophet, Friede sei mit ihm, mit Recht betont: “Wo Wissenschaft ist, ist auch der Islam; der Islam kann ohne Wissenschaft nicht existieren.”

Es kann auch nicht behauptet werden, dass der Islam gegen die Technik ist. Technik heißt “die Gesetze der Natur beobachten, verstehen und in die Praxis umsetzen.” All dies befiehlt auch der heilige Koran. Sich mit der Technik, mit den Künsten und der Produktion moderner Kriegswaffen zu beschäftigen, ist eine Verpflichtung für bestimmte Muslime. Unsere Religion gebietet, dass wir uns mehr bemühen als die Feinde. Einige von den lebhaften Sprüchen unseres Propheten, welche zur wissenschaftlichen Forschung auffordern, werden auf Seite 24 des ersten Bandes unseres Buches Endless Bliss (4. Auflage/S.24) zitiert. Also ist der Islam eine dynamische Religion, welche die Technik und positive Entwicklung fördert.

Die Europäer haben viele ihrer Kenntnisse und die Basis ihrer Wissenschaften den islamischen Büchern entnommen. Als die Europäer sich die Welt flach wie eine Platte und von einer Mauer umschlossen vorstellten, hatten die Moslems längst entdeckt, dass sie rund ist und sich dreht. Sogar massen sie auf der Wüste Sindschar in der Nähe von Mossul die Länge des Meridians. Die Bücher” Scharh’ul-Mawâqıf” und “Ma’rifatnâme” berichten ausführlich darüber. Die Araber haben auf der Sindscharebene, in der Nähe von Mossul, den Meridian gemessen und seine Länge mit großer Genauigkeit, wie heute berechnet. Der im Jahre 581 (1185) verstorbene Nurüddin Batrûci war Professor der Astronomie an der islamischen Universität von Andalusien. In seinem Buch “El-Hayât” finden wir alle Grundsätze der modernen Astronomie. Als Galilei, Kopernikus und Newton, die gewiß diese Bücher studiert hatten, behaupteten, dass die Welt sich dreht, wurden sie von der katholischen Kirche heftig kritisiert und für Ketzer gehalten. Galilei wurde wegen seiner Verteidigung der Lehre der Erdumkreisung, wie bereits erwähnt, vor das Inquisitionsgericht gerufen und gefoltert. Dagegen gab es in allen islamischen Hochschulen naturwissenschaftlichen Unterricht. Die Medressen von Andalusien haben der ganzen Welt in dieser Hinsicht den Weg gewiesen.

Ibn-i Sinâ,[Ibn-i Sînâ Hussejn (Avicenna) gest. 428 [1037] in Hemadan.] (in der westlichen Welt als Avicenna bekannt), der durch die islamische Zivilisation ausgebildet wurde, stellte als Erster fest, dass Krankheiten durch Mikroben entstehen. Er schriebt 900 Jahre vor unserer Zeit: “Jeder Krankheitserreger ist ein kleines Würmchen. Schade, dass wir kein Instrument besitzen, diese Würmchen sichtbar zu machen.”

Vorher hatte auch der berühmte islamische Arzt Ebu Bekr Râsi (854-932) entdeckt, dass Krankheiten wie Scharlach, Pocken und Masern, die alle bis damals als dieselben Krankheiten angesehen wurden, durch verschiedene Krankheitskeime verursacht werden. Die Werke dieser islamischen Wissenschaftler wurden ins Lateinische übersetzt und im Mittelalter an allen Universitäten des Westens und der Welt als Lehrbuch verwendet. Im Mittelalter wurden die Geisteskranken im Westen als “vom Teufel besessene” lebendig verbrannt, während diese im Osten bei den Moslems, als Kranke angesehen und in Krankenhäusern behandelt wurden.

Heute akzeptiert es jeder Vernünftige und auch bestätigen viele westliche Wissenschaftler, dass die Tatsachen, welche oben erwähnt wurden, d.h. die Basis der positiven Wissenschaften und der Technik vorerst von Moslems gelegt worden ist. Einige Feinde des Islam, die in die islamischen Länder eindrangen und sich als Gläubige angaben, und somit die Möglichkeit fanden, sich Gehör zu verschaffen, täuschten die Ungebildeten, indem sie über neue Erfindungen und Gaben der Technik und neuhergestellte Kriegswaffen ihre giftigen Worte sagten: “Alldies sind die Erfindungen von den Nichtmoslems; wer sie benutzt, wird selbst Nichtmoslem.” Und so liessen sie das Gebot ALLAHs, des Erhabenen: “Lernt alles Neue!” vergessen. Diese Lage, in die sie geraten waren, war einer der Gründe dafür, dass die Moslems in den Bereichen des Wissens und der Technik zurückgeblieben waren und der Westen erlangte durch seine neue Wissenschaft, Technik und Waffen die Überlegenheit. Diese hinterlistigen Feinde des Islams täuschten einerseits dadurch die Moslems, andererseits versuchten sie durch die grundlose Propaganda: “Die Moslems lieben die Technik nicht und sie lehnen die Technik und die positive Wissenschaft ab. Der Islam heißt Fortschrittsfeindschaft und Fanatismus” die Jugend vom Islam abzulenken und so den Islam von innen zu zerstören.

Diejenigen, welche die Tatsache, dass der Buchdruck im Osmanischen Reich erst 275 Jahre nach Europa gestattet wurde, damit erklären, dass der Islam den Buchdruck verbietet, irren sich völlig. Diese Verspätung verursachten die Buchabschreiber, die befürchteten, durch den Buchdruck ihre Stellung zu verlieren. Als endlich der Buchdruck gestattet wurde, veranstalteten diese eine Demonstration gegen das neue Verfahren, legten ihr Schreibzeug in einen Sarg und marschierten dann bis zur Bâb-ı Ali (Die Hohe Pforte, Regierungssitz des Osmanischen Reiches). Sie schlossen überall Bündnisse mit reaktionären Fanatikern, von denen wir unten noch berichten werden. Slogans wie: “Der Buchdruck ist nicht mit dem Islam vereinbar!” Jedoch wollte der fortschrittliche Sultan Ahmed III.,[Ahmed Khan III gest. im Jahre 1149 (Chr. 1736).] der merkte, dass diese hetzerischen Fanatiker nur aus ihrem eigenen (individuellen) Interesse den Islam als Mittel anwenden wollten, durch die tatkräftige Unterstützung des Großwesirs Dâmâd Ibrahim Pascha, der zugleich sein Schwiegersohn war, dieser Gegenpropaganda ein Ende setzen und verlangte vom Schaikhu’l-Islam (der obersten Intanz für Religionsangelegenheiten) ein Rechtsgutachten: Schaikhu’l-Islam Abdullah Effendi gab sein Rechtsgutachten ab. Es schliesst mit den Worten: “....da Bücher über Wissenschaft, Technik und Moral in der Presse schnell und mühelos gedruckt, billig erzeugt und überall verbreitet werden können, wurde beschlossen, dass der Buchdruck auch religionsrechtlich gestattet und empfehlenswert ist.” (Der Text wurde Seite 262 der Sammlung Bahdschat al-Fatawâ entnommen). Dieses Rechtsgutachten genügt zu beweisen, wie falsch die Behauptung “Bücher zu drucken widerspricht dem Islam” ist.

Fanatiker sind irregeführte, und zugleich irreführende Menschen, die andere Leute zwingen, ihre ignoranten, falschen und halben Kenntnisse und ihre politischen Meinungen als “Religionsweisheit” anzunehmen. Sie sprechen von den islamischen Kenntnissen ganz anders, um die Menschen von ihren bösen falschen Ideen überzeugen zu können. Manche missbrauchen dazu ihre hohe Stellung, in der Verwaltung, sowie Religion und die Gesetzeslücken, die meisten von ihnen veranlasst wurden, aber sie gewinnen ihre Kraft besonders dadurch, dass sie das Glaubensgefühl der Moslems missbrauchen und versuchen große Volksmassen zur Revolte, zum Hader oder sogar zum Bruderkrieg anzustacheln. Die schlimmesten Fanatiker sind solche Fanatiker der Religion, der Politik und der Technik, die den Glauben und die Moral des Volkes verderben, obwohl sie genau wissen, dass, was sie vortragen nicht wahr ist und um des Geldes oder der Stellung oder des Ruhmes willen, die Untaten und Fehldogmen der sogenannten Reformer im Islam und der Nichtsunniten propagieren, oder falsche Lehren einführen.

Wir können sie in drei Gruppen teilen:

1) Ungelehrte Fanatiker, die überhaupt keine religiösen und wissenschaftlichen Kenntnisse besitzen, aber glauben, sehr klug und gelehrt zu sein. Diese können Zwietracht unter dem Volke säen und von den Feinden des Islams leicht verführt werden. Patrona Khalil, Kabakdschi Mustafa und Kızılbasch (Rafizit) Dschalali, der behauptete, dass er Messias sei, sind in der osmanischen Geschichte als Verursacher großen Bultvergießens aufgeführt.

2) Die zweite Gruppe bilden die Religionsfanatiker Dies sind die üblen Religionsgelehrten. Diese besitzen einige Kenntnisse, aber nutzen diese für die Verwirklichung ihrer bösen, heimtückischen Absichten aus, mit anderen Worten, mit dem Zweck, an Geld und Gut zu kommen und irdischen Platz und Ruhm zu erwerben. Dazu reden sie von den Themen, deren sie nicht kundig sind oder erzählen das Gegenteil der Kenntnisse, die sie besitzen und durchführen. Sie verletzen die Grenzen des Islams und die Unwissenden nehmen diese zum Vorbild um Böses zu tun und den Islam zu vernichten. Diejenigen, die zu dieser Gruppe gehören, sind Abdullah Ibn Sebe’, der dem Islam große Wunden schlug, Ebu Muslim Horasani, Hassan Sabbah, Scheikh Badraddin, der Sohn von Kadi (dem islamischen Richter) der Stadt Samawne, die Rechtsgelehrten, die Rechtsgutachten dafür abgaben, dass manche von osmanischen Sultane getötet wurden, Muhammed ibn Abd al-Wahhab aus Nedschd, der mit dem sogenannten “Wahhabismus”, Zwietracht, hervorrief, Dschamaladdin-i Afghânî, der Chef der Freimaurer in Kairo und sein Anhänger Raschid Rıdhâ, Hasan al-Banna und Seyyid Kutb aus Ägypter, Dr. Abdullah Dschawdat, einer von denen, die in Istanbul den Islam angriffen, Ahmed Qadiyânî, ein Heuchler, der veranlasste, dass die Engländer in Indien den Islam angriffen, Ebu’l âlâ Maudoodî aus Pakistan und die anderen, ferner die Reformatoren, die im Islam neu auftauchten, die Verirrten (d.h. diejenigen, die die vier rechten Rechtsschulen nicht verfolgen), der bekannte englische Spion Lawrence, der sich als ein islamischer Geistlicher ausgab und dadurch anstrebte, das Osmanische Reich zu stürzen. Sie alle versuchten den Islam vom Innen zuzerstören, indem sie das Glaubensgefühl der Moslems missbrauchten.

Der große islamische Religionsgelehrte Imâm Ahmed Rabbani, Friede sei mit ihm, klagt im 47. Brief seines Werkes “Mektubat” (Briefe), böse Geistliche wie folgt an: “Die Worte der angeblichen, hinter weltlichen Gewinn herjagenden Religionsgelehrten zu hören und ihre Bücher zu lesen ist so schädlich, wie Gift einzunehmen. Ihr Schaden ist ansteckend. Sie zersetzen die Gemeinschaft und unterhöhlen die Gesellschaftsordnung. Sie haben Schuld an den Katastrophen, die in der Vergangenheit die islamischen Staaten befallen haben.” Das sind die Religionsmänner, die die islamischen Staatsmänner vom rechten Weg abweichen liessen. Der heilige Prophet teilte mit: “Die Moslems werden sich in dreiundsiebzig Gruppen teilen. Zweiundsiebzig davon werden in die Hölle kommen. Nur eine Gruppe wird von der Hölle befreit werden.” Die Führer, der vom rechten Weg abgeirrten zweiundsiebzig Sekten, waren alle böse Geistliche. Es wurde selten beobachtet, dass ein unwissender Fanatiker einen schädlichen Einfluss auf die anderen ausübte. Auch die Scheichs der Derwischanstalten, die ignorant und abgewichen sind, sind böse Geistliche. Sie üben mit ihren verirrten Kenntnissen einen schädlichen Einfluß auf die anderen aus.

“In seinem 33. Brief zitiert er eine Hadith: “Am Auferstehungstag werden Religionsgelehrte, deren Wissen ihnen selbst und der Gemeinschaft nutzlos war, die schwersten Höllenqualen erleiden.” Werden nicht religiöse Kenntnisse bösen Religionsmännern nachteilig sein, weil sie von ihnen missbraucht wurden, um an Geld und Gut zu kommen und irdischen Ruhm und Platz zu erwerben, da doch das Wissen von Allah, dem Erhabenen, hochgeschätzt wird? Jedoch ist es, bei dem Erhabenen etwas Böses, zu irdischen Dingen Neigung zu haben. Demnach wird es eine schlimme Tat, wenn man das Wissen, das von dem Erhabenen hochgeschätzt wird, auf dem Weg benutzt, mit dem Er nicht zufrieden ist. Das bedeutet alles, was Er hochschätzt, zu unterschätzen, und alles, was Ihm nicht gefällt, hochzuschätzen. Mit anderen Worten bedeutet dies, sich Allah, dem Erhabenen zu widersetzen. Unterricht geben, predigen, religiöse Schriften herausgeben, Bücher oder Zeitschriften veröffentlichen, bringen nur dann Nutzen, wenn man die Absicht trägt, die Zufriedenheit Allahs, des Erhabenen zu erhalten ohne aber die Absicht zutragen, Geld und Ruhm zu erwerben. Das Zeichen dafür, dass man mit guter Absicht handelt ist, dass man keine Neigung zu irdischen Dingen hat. Religionsmänner, die in dieses Unglück verfallen sind und deren Absicht es ist, irdische Dinge zu erwerben, streben nur die irdische Welt an. Sie sind böse Geistliche. Sie sind die Niedrigsten unter den Leuten. Sie werden gleichzeitig Diebe im Islam genannt. Jedoch halten sie sich selbst für echte Geistliche, für Streber des Jenseits und Fromme unter den Leuten, und machen sich so bekannt. Allah, der Erhabene, berichtet solche in den 18. und 19. heiligen Versen der Sure Mudschadele (Die Streitende) sinngemäß: “Eines Tages wird Allah sie allzumal erwecken, und sie werden IHM schwören wie sie euch schworen, und werden glauben, es hülfe ihnen etwas. Ist’s nicht, dass sie Lügner sind? Der Satan ist in sie gefahren und ließ sie das Gedenken an Allah vergessen. Sie sind Satans Verbündete. Ist’s nicht, dass Satans Verbündete die Verlorenen sind?” Einer der größten Gelehrten des Islams fragte den Satan, der immer da saß und untätig war, warum er sich nicht weiter darum bemühe, die Menschen zu betrügen. Der Satan gab ihm folgende interessante Antwort: “Böse Gelehrten dieser Zeit, die angeblich Geistliche sind, helfen mir dabei so sehr mit, die Menschen vom richtigen Weg abzulenken, dass ich diese wichtige Pflicht nicht mehr zu leisten brauche.” Der Grund der Nachlässigkeit die, besonders heute, bei der Widerlegung des Islams aufgewiesen werden und die Tatsache, dass sie die Menschen der Religion abwenden, liegt an den falschen Schriften und Kundgebungen dieser bösen sogenannten Geistlichen. [Geistliche teilen sich in drei Gruppen: Vernünftige, Gelehrte, Fromme. Ein Geistlicher, der diese drei Eigenschaften gleichzeitig besitzt, wird Religionsgelehrter genannt. Wenn ein Geistlicher auch eine einzige davon nicht besitzt, so darf man seinem Wort kein Gehör schenken. Damit man ein Gelehrter sein kann, ist es unbedingt nötig, sich in den Wissenschaften, der Technik und der Religion zu spezialisieren.]

Religionsgelehrte, die keine Neigung haben, an Geld und Gut zu kommen, Ruhm und Rang zu erwerben, sind fromme Geistliche. Sie sind Vertreter und Erben der Propheten, Friede sei mit Ihnen allen. Sie sind die frommsten unter den Menschen. Am Jüngsten Tag wird ihre Tinte, die sie zum Schreiben verbrauchten und das Blut der Märtyrer, die ihr Leben um Allahs, des Erhabenen, Willen zum Opfer brachten, gewogen und die Tinte wird Mehrgewicht haben. Diejenigen, die mit der heiligen Hadith “Der Schlaf der Religionsgelehrten gilt als Anbetung” hochgepriesen werden, sind diese. Sie haben ferner die Schönheit der ewigen Gnaden zu spüren bekommen, den Ekel und Bosheiten irdischen Lebens eingesehen und die nächste Welt für ewig, diese Welt für vorläufig gehalten. Sie legen keinen Wert auf vorläufige, veränderliche und endliche Dinge, halten sich dagegen an unendlichen und unveränderlichen Schönheiten fest. Den Vorzug der nächsten Welt einzusehen, kann einem gelingen, indem man die ewige Erhabenheit Allahs, des Allmächtigen, begreift. Wenn man die Bedeutung der nächsten Welt einsieht, hält man die irdischen Dinge für unwichtig. Denn das irdische Leben ist dem nächsten Leben zuwider. Wenn man eins zufriedenstellt, beleidigt man das andere. Wenn man dieses Leben schätzt, kränkt man das Jenseits. Wenn man die irdische Welt nicht liebt, dann wird man die nächste Welt geschätzt haben. Es ist unmöglich, dass man die beiden Welten zugleich für wichtig hält oder unterschätzt. Zwei Dinge, die einander zuwider sind, darf man nicht als eins betrachten. [Feuer und Wasser kann man nicht in dem selben Raum halten.]

Manche von den Großen der Sittlichkeitslehre, die sich dem irdischen Leben abwanten, erscheinen aus verschiedenen Gründen und wegen verschiedener Vorteile, wie Menschen irdischen Lebens. In Wahrheit haben sie keine Lust in ihrem Herzen dazu. Sie sind eigentlich dazu in der Lage, was im 37. heiligen Vers der Sure Nûr (Das Glaubenslicht) des heiligen Korans dem Sinn nach mitgeteilt wird: “Männer, die weder Ware noch Handel abhält von dem Gedanken an Allah und der Verrichtung des Gebets.” Sie erscheinen den Leuten wie Menschen irdischen Lebens, jedoch stehen sie in gar keiner geistigen Verbindung mit dieser Welt. Hadsche Bahaeddin-i Nakschibend Buhârî (aus Buchara), Friede sei mit ihm, sagt: “Auf dem Markt von Mina in Mekka handelte ein junger Händler um 50.000 Goldstücke. Währenddessen vergaß er Allah, den Erhabenen nie.”

3) Die dritte Gruppe besteht aus den Fanatiker der Naturwissenschaften bzw. der Technik. Diese erzählen und schreiben das, was sie erfunden haben, als Kenntnis der Technik und Naturwissenschaft, medizinische Kunde und Fortschritt mit dem Zweck, den festen Glauben der Jugend zu verderben, sie vom Islam zu entfernen und somit die Jugend zutäuschen. Sie behaupten religiöse Bücher wären falsch, sie widersprächen naturwissenschaftlichen Kenntnissen. Wenn man diesen Büchern glaubt, wird man forschrittsfeindlich. Ein Fanatiker der Naturwissenschaft greift den Islam ebenso an, indem er naturwissenschaftliche Kenntnisse verändert, wie ein Fanatiker im Islam religiöse Kenntnisse verändert. Der mit guter Ausbildung und islamischen Kenntnissen ausgestattete Moslem merkt, dass sie weder in der Wissenschaft noch im Islam im Licht stehen, dass ihre Worte weder mit Wissen noch Technik zu vereinbaren sind und durchschaut somit ihre Absichten leicht, aber sie können die studierende Jugend und wenig gebildete Leute vom Islam ablenken und zum Unglück führen. Dadurch zerstören sie die islamische Einheit. Die Fanatiker der Naturwissenschaften sind in unserem obenerwähnten Werke Endless Bliss” (Seadet-i Ebediyye) ausführlicher behandelt worden.

Die Fanatiker in diesen drei Gruppen haben den islamischen Ländern und dem makellosen Islam großen Schaden angetan und das tun sie noch heute. Der Zweck solcher, der Heuchler, der heimtükischen Atheisten ist, die islamische Religion von Innen zu zerstören. Sie existieren auch heutzutage, aber –ALLAH, dem Erhabenen, sei Dank– sie haben keinen Einfluss mehr wie früher. Die heutige islamische Welt strengt sich an, alle Geheimnisse der Wissenschaft und der Technik zu erforschen, wie ALLAH, der Erhabene, ihnen gebietet, und ist davon überzeugt, dass sie selbst nur damit das Niveau in der Technik und Wissenschaft der fortgeschrittenen westlichen Welt erreichen können. Es ist doch bedauernswert, dass die Moslems, die im Mittelalter im Wissen und in der Technik den Vorrang hatten, in den letzten Zeiten in diesen Bereichen zurückliegen, dass sie von den Gegnern des Islams hereingelegt wurden und die Gebote und Verbote der islamischen Religion vernachlässigt haben.

Es geht also hervor, der Islam ist in aller Hinsicht sehr makellos, vollkommen und entspricht den Bedingungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts, in das wir allmählich hineingehen. Er gebietet das Erlernen und das Praktizieren, verbietet aber die Faulheit, Dickfelligkeit. Er ist für Gerechtigkeit und kann als Gründer und Schützer der Ordnung angesehen werden, die von der europäischen Welt erst seit dem neunzehnten Jahrhundert bestrebt wird. Dieses Kapitel ist nicht umfassend genug, eine gründliche Information darüber zu geben. In unserem Buch Endless Bliss [türkisch, englisch] gibt es für unsere Moslembrüder und Angehörige anderer Religionen über die Verhältnisse zwischen dem Islam und der sozialen Ordnung ausführliche Information. Dieses Buch ist in dieser Hinsicht empfehlenswert.